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Mittwoch, 30. Oktober 2024 Mediadaten Fankurve
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Höxter (TKu). Auf der Jagd nach historischen Gegenständen sein können jetzt alle Kinder auf der Landesgartenschau in Höxter - Dank Sponsoring durch die Bäckerei Engel und der Umsetzung durch das Beverunger Unternehmen Nusec XR. Nach knapp vier Monaten Landesgartenschau ist das LGS-Gelände in Corvey im Weserbogen um eine Attraktion reicher: Ein kleiner Kinderarchäologie-Park inmitten des großen Archäologieparks im Weserbogen, wo kleine und große Gäste die versunkene Stadt Corvey entdecken können. Für kleine Archäologen gibt es jetzt in dem bereits vorhandenen großen Sandkasten, wo seit LGS-Beginn ein Brunnen, ein Weg und Gebäudereste versteckt sind, noch mehr zu entdecken. Die Kinder des PetriGanztages Höxter haben unter Leitung von Gabi Schubrink die Schatzsuche als allererstes ausgetestet unter den Aufnahmen des WDR-Fernsehens.

Ab sofort sind im Sand wahre Schätze verborgen – jedenfalls historisch gesehen. Dabei handelt es sich um unterschiedliche kleine Fragmente, die man erst einmal im Sand aufspüren muss mit Schippe und Sieb. Danach kann man mit Hilfe einer App bestimmen, was es mal gewesen ist. LGS-Archäologe Ralf Mahytka macht es den Kindern vor, wie man dabei vorgeht. Ist ein Teil von den Kindern gefunden worden, so können sie die Fragmente scannen und in einem virtuellen Sammelalbum mehr über ihre Funde erfahren. Wo im Mittelalter noch die Stadt Corvey stand, die 1265 bei Nacht und Nebel zerstört wurde, ist es seit Eröffnung der Landesgartenschau erstmals möglich, in die Mittelalterstadt wortwörtlich einzutauchen. Mittels Augmented Reality und der App „LGS Höxter” bauen sich die Marktkirche, der historische Hellweg oder das Haus des Chirurgen auf dem Bildschirm vor einem auf - sogar hineinzugehen und sich umzuschauen ist möglich.

„Die Fundstücke an der Mitmachbaustelle nahe der Expert-Bühne, wie Scherben, Teile von Hufeisen, einem Kamm oder Schlüssel, haben wir mit einem 3D-Drucker den Originalfunden nachempfunden und sind dort versteckt“, sagt Fernando Norpoth, Geschäftsführer der Beverunger Firma Nusec XR, die auch die virtuelle Erlebniswelt umsetzte. „Wenn die Kinder oder Eltern ein Fundstück mit der App scannen, sehen sie nun im Sammelbuch, wozu das Fragment gehört und wie sich zum Beispiel die Scherbe in den Krug einfügt.“ Landesgartenschau-Archäologe Ralf Mahytka freut sich über das Angebot: „Die Kinder können hier Funde ausbuddeln so wie wir, als wir die Überreste der Stadt Corvey stellenweise freigelegt haben.“ Die Mitmachbaustelle hatten zehn Maurer-Azubis der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg gebaut. Eine gute Woche lang waren die jungen Männer aus dem zweiten Lehrjahr auf der Baustelle im Weserbogen im Einsatz. „Die nachgedruckten Funde wurden übrigens wirklich in den 1980er Jahren bei Grabungen im Weserbogen entdeckt“, sagt Mahytka.

Einen besonderen Dank richten Claudia Koch und Jan Sommer von der Landesgartenschau-Geschäftsführung an die Höxteraner Bäckerei Engel, mit deren finanzieller Unterstützung das Projekt in dem Umfang erst möglich wurde. „Die Landesgartenschau bereichert unsere Stadt enorm“, heißt es von Anne Engel, Geschäftsführerin der Bäckerei Engel. „Wir freuen uns, dass wir mit der Mitmachbaustelle etwas sponsern können, das Kindern nicht nur Spaß macht und hier in der Gegend einzigartig ist, sondern Ihnen auch die Geschichte unserer Region näher bringt“, so Anne Engel. Auch sonst lässt sich im Archäologiepark viel entdecken. Die Stadt Corvey war eine Gründung des Klosters Corvey, bestand aber nur wenige Jahrzehnte, ehe sie zerstört wurde. Der Archäologiepark lässt einzelne Gebäude wie die große Kirche oder das Haus des Chirurgen virtuell mittels Augmented Reality wieder auferstehen. Bewohnern der Stadt Corvey wie dem berühmten Chirurgen von der Weser, der schon im 13. Jahrhundert Star-Operationen am Auge durchgeführt hat, begegnen die Gartenschau-Gäste in Hörspielen, die in Holzkuben zu hören sind.

 

Fotos: Thomas Kube

 

 

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