Holzminden (red). Am 9. August trafen sich fünf Frauen, um die Holzmindener Gruppe der OMAS GEGEN RECHTS zu gründen. Diese in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktive zivilgesellschaftliche Initiative ist seit 2017 lose über die einzelnen Ortsgruppen miteinander verbunden. Mit großer Sorge nehmen die OMAS zur Kenntnis, dass die Zukunft ihrer Kinder und Enkelinnen durch demokratiefeindliche Tendenzen gefährdet ist. „Die rechtsextreme AfD gewinnt mehr und mehr Zulauf aus der Bevölkerung und vertritt eine Menschenfeindlichkeit ungeahnten Ausmaßes“, so die OMAS.
„Für unsere Kinder und Enkelkinder wünschen wir uns eine Gesellschaft, in der sie frei leben können, frei ihre Meinung sagen und mit Freundinnen der unterschiedlichsten Herkunftsländer, Klassen und sexuellen Orientierungen solidarisch und frei leben, feiern und arbeiten können“, sagt Bettina Bürgel-Stein, Mitglied im Orga-Team der OMAS GEGEN RECHTS. „Unsere Töchter haben nicht die Aufgabe, „arischen“ Nachwuchs für die völkischen Pläne des Herrn Chrupalla zu gebären, sie sollen durch die bereits erkämpfte und von ihnen hoffentlich noch erweiterte Emanzipation in die Lage versetzt sein, ein selbstbestimmtes Leben führen und frei darüber entscheiden zu können, ob sie Kinder haben wollen oder nicht.“, fügt Sabine Golczyk hinzu. „Wir wünschen uns für sie, dass sie nicht, wie es bei uns noch häufig der Fall ist, durch Kinder in die Altersarmut fallen, sondern Karriere und Kinder ohne Abstriche leben können“, betont Constanze Aaldering und Karin Albrecht ergänzt: „Ob sie mit Partnerinnen welcher Herkunft auch immer zusammen leben wollen oder nicht – all das ist ihre eigene, höchst persönliche Entscheidung und muss frei sein von Zwang und Diskriminierung. Wir wünschen uns für unsere Kinder ein Leben ohne Gewalt und mit Respekt für ihre Wünsche und Bedürfnisse.“
Die OMAS GEGEN RECHTS haben keine parteipolitischen Ambitionen, ihr Anliegen ist es, ein Fest der Demokratie zu feiern, wann immer sie es für nötig halten. Davon lassen sie sich weder von der manifesten Präsenz der Demokratiefeinde rund um die AfD abhalten, noch von dem von ihnen initiierten Hass. Wie auch das Demokratische Bündnis gegen rechts wollen sie all den Menschen in Holzminden eine Plattform bieten, die sich auf verschiedene Weise für den Erhalt einer freien und bunten Gesellschaft in unserem Land einsetzen wollen.
Zum ersten Mal traten die OMAS GEGEN RECHTS darum gleich am Samstag nach ihrer Gründung an die Öffentlichkeit, um unser aller Demokratie zu feiern und deutlich zu machen, dass sie nicht gewillt sind, sie sich aus der Hand nehmen zu lassen. Die OMAS nutzten die Sitzgruppe am Haarmannplatz, um gemeinsam zu essen und zu trinken, zu stricken, zu klönen, zu diskutieren und zu lachen. Mit gegenseitigem Respekt für ihre unterschiedlichen Lebensrealitäten und viel Freude stehen sie für ein Deutschland, in dem jede gleichermaßen Respekt und Anerkennung bekommt, niemand aufgrund ihrer Herkunft oder sexuellen Orientierung Nachteile erleiden muss, und die Eine solidarisch auf das Wohlergehen der Anderen achtet.
„Alle Menschen sind eingeladen, mit den uns zusammen diese Demokratie zu verteidigen, indem wir die Tatsache, dass wir uns frei äußern und mit gegenseitigem Respekt Meinungsverschiedenheiten austragen können, feiern. Dafür kündigen wir unsere weiteren Aktionen in Zukunft öffentlich an“, schließt Antje Knust das Gespräch.
Foto: OMAS GEGEN RECHTS