Holzminden (red). Landrat Michael Schünemann hat zusammen mit Landrat Dirk Adomat aus dem Landkreis Hameln-Pyrmont die Südwestfalen Agentur in Olpe besucht, um mehr über Arbeit, Struktur und Wirken der Agentur zu erfahren. Hintergrund: Die Vertreter der beiden niedersächsischen Landkreise möchten das Regionale Entwicklungskonzept Weserbergland plus (REK), zu der neben Holzminden und Hameln-Pyrmont auch die Landkreise Schaumburg und Nienburg gehören, weiterentwickeln und noch schlagkräftiger machen. Die Inspiration aus Südwestfalen macht Sinn, denn dort wird die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft seit 2007 gelebt. „Wir haben in Olpe wichtige Impulse bekommen, wie wir auf interkommunaler Ebene im REK noch effizienter vorwärtskommen“, zeigte sich Schünemann nach dem Besuch erfreut.
Was waren die Motive für die Zusammenarbeit der Kreise in Südwestfalen? Wie sieht die Gesellschafterstruktur der Südwestfalen Agentur GmbH aus? Wie wurden Akteure der Region dabei mitgenommen? Viele Fragen hatten Holzmindens Landrat Michael Schünemann und Kreisbaurat Ralf Buberti im Gepäck, als sie mit dem Landrat des Landkreises Hameln-Pyrmont, Dirk Adomat, nach Olpe gekommen waren. Sie hatten viel von Südwestfalen gehört und wollten sich vor Ort von der Arbeit und den Strukturen ein Bild machen.
Olpes Landrat Theo Melcher nahm sich Zeit für den Termin. Der Kreis Olpe gehört neben den Kreisen Soest, Siegen-Wittgenstein, Hochsauerland und Märkischer Kreis zu den Gesellschaftern der Südwestfalen Agentur GmbH. Die Kreise haben ähnliche Herausforderungen, betonte Melcher. Daher lohne es sich, diese gemeinsam anzugehen. „Es ist wichtig, sich von vorneherein klarzumachen, welche Aufgaben die Agentur übernehmen soll. Das Verständnis für die Mehrwerte braucht es in der Region bei allen Beteiligten. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es über den Südwestfalen-Prozess in der ganzen Region einen Schub bei der Zusammenarbeit über Kreis- und Stadtgrenzen und über Organisationen hinweg gegeben hat.“
Was dies im Alltag bedeutet, verdeutlichte Hubertus Winterberg. Der Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur GmbH erläuterte den Gästen die Geschäftsbereiche „Regionale Entwicklung“ und „Regionalmarketing“. Unter „Regionale Entwicklung“ fällt beispielsweise die Zusammenarbeit mit den 59 Kommunen, mit Organisationen und Akteursgruppen. Die Südwestfalen Agentur betreut mehrere Förderprogramme wie die REGIONALE 2025 in Südwestfalen, das Bundesmodellvorhaben „Smart Cities: 5 für Südwestfalen“ und „Hub45 – Neue Orte des digitalen Arbeitens“. Alle haben unterschiedliche Schwerpunkte, aber ein gemeinsames Ziel: Die Region zukunftsorientiert weiterzuentwickeln, damit die Menschen auch in den kommenden Jahren hier noch gerne leben, wohnen und arbeiten.
Regionalmarketing-Leiterin Marie Ting zeigte anschließend den Besuchern aus Niedersachsen auf, wie 2012 als sechster Gesellschafter der Verein „Wirtschaft für Südwestfalen“ zur Agentur hinzukam – und damit als Aufgabe auch das Regionalmarketing für Südwestfalen. Es wurde seither von Grund auf aufgebaut und wächst beständig. Mit dem Rückenwind von fast 400 Unternehmen im Verein macht das Regionalmarketing bundesweit auf Südwestfalen aufmerksam. Schüler*innen, Studierende und Fachkräfte werden zudem die vielfältigen Berufs- und Lebensperspektiven in Südwestfalen aufgezeigt – was wiederum den Unternehmen nützt.
„Die Südwestfalen Agentur leistet tolle Arbeit und hat beeindruckende Lösungsansätze für die Problemlagen vor Ort. Damit ist sie ein sehr gutes Modell für unsere Zukunftsregion, weil es bei den Voraussetzungen und Problemen viele Überschneidungen zwischen Südwestfalen und unserer Region gibt“, so Dirk Adomat, Hameln-Pyrmonts Landrat. Michael Schünemann, Landrat Holzminden, lobte zudem „das einheitliche Auftreten der beteiligten Landkreise.“
Foto: Südwestfalenagentur/Stephan Müller