Seesen (red). Am Donnerstag (13. Juli) haben 42 Auszubildende im Beruf Forstwirt ihre Prüfungsurkunde in Münchehof erhalten. Die mehrtägige Abschlussprüfung bestanden sie im Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum (NFBz). Neben einem mündlichen und schriftlichen Teil im NFBz fand die praktische Prüfung in den Harz-Förstereien Lautenthal, Wildemann und Wolfshagen statt. Die jungen Forstwirte sind jetzt gefragte Fachkräfte im Wald und Profis für die Anforderungen in den grünen Berufen.
Als Leiter der zentralen Aus- und Fortbildungseinrichtung der Niedersächsischen Landesforsten (NLF) ermutigte Michael Thätner die jungen Männer, für ihren Beruf zu brennen und bei der Arbeit selbstbewusst aufzutreten. „Wir brauchen Botschafter für den Wald. Sie haben eine gute Ausbildung erhalten und können kompetent Auskunft geben. So überzeugen Sie andere Menschen und machen Ihren Beruf interessant“, wünschte sich Schulleiter Thätner bei der Feierstunde am Donnerstag in Münchehof (Seesen) am Harzrand.
Elke Rather als Geschäftsführerin des Prüfungsausschusses der Landwirtschaftskammer Niedersachsen dankte den Landesforsten und dem NFBz sowie den Prüferinnen und Prüfern für die Vorbereitung und Durchführung der Abschlussprüfungen der vergangenen zwei Wochen. Sie würdigte die Arbeit der ehemaligen Auszubildenden mit den Worten: „Sie haben ganz viel geleistet in den letzten drei Jahren“.
Nach Ausbildung in den Niedersächsischen Landesforsten, anderen Forstbetrieben oder forstlichen Lohnunternehmen beurteilte Klaus Jänich die Lage am Arbeitsmarkt für die Absolventen „so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr“. Der Vizepräsident der Niedersächsischen Landesforsten gratulierte den Forstwirten und äußerte die Hoffnung, dass möglichst viele bei der Waldarbeit bleiben und bewarb den Arbeitgeber Landesforsten mit den Worten: „Wir haben inzwischen zwar etwas weniger Holz - aber genug andere Arbeit abseits der Holzernte“. Vizepräsident Jänich brachte aus der jüngsten Sitzung des Verwaltungsrates der Landesforsten die Botschaft der Landespolitik mit, die den Forstwirt-Beruf betreffen. „Auf Basis der demografischen Entwicklung und des langfristigen Personalbedarfs sollen die NLF die Ausbildungskapazitäten überprüfen und gleichzeitig ein Konzept zur Arbeitgeberattraktivität vorlegen“. Klaus Jänich empfahl den Kandidaten, den Arbeitsmarkt zu prüfen und vor dem Abschluss eines Arbeitsvertrages den Maßstab von Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Arbeit im Wald anzulegen.
„Wir alle kämpfen für den Wald und stehen nicht in Konkurrenz. Als moderner Berufsstand stehen wir für eine Branche, die neue Verfahren und Entwicklungen vorantreibt, damit die Arbeit im Wald sicherer und körperlich leichter wird“, richtete Dr. Maurice Strunk seine Glückwünsche an den Forstwirt-Jahrgang. Der Geschäftsführer des Deutschen Forstunternehmerverbandes (DFUV) hob die Rolle privater Betriebe und Forstunternehmen hervor, die seit vielen Jahren junge Fachkräfte für Grüne Berufe ausbilden.
Die Leiterin der Berufsbildenden Schule, Ines Puschmann, verband ihre Grußworte an die Gesellen mit den Gedanken an die Weggefährtinnen und –Gefährten. „Viele Menschen haben Sie auf dem Weg durch die Lehrzeit begleitet und motiviert. Die Berufsschule Northeim ist einer der Partner im System der dualen Ausbildung. Dort haben Sie gelernt, im Team zu arbeiten und Konflikte zu lösen. Das gehört heute genauso zum Beruf dazu wie Verantwortung zu übernehmen“, erinnerte Ines Puschmann.
Bei der abschließenden Zeugnisausgabe wurden die drei Jahrgangsbesten besonders geehrt. David Weber vom Forstamt Grünenplan, Tobias Karsten vom Forstamt Reinhausen und Kai Arnemann vom Forstamt Ankum glänzten mit hervorragenden Prüfungsergebnissen.
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