Holzminden (red). Jedes Jahr im Sommer stellen sich viele Abiturientinnen und Abiturienten die Frage, wie es für sie nach der Schule weitergehen soll. Für Schülerinnen und Schüler mit einer Beeinträchtigung stellt sich diese Frage ganz besonders, da sie neben der Wahl für das Studienfach oder den Ausbildungsberuf und den Ausbildungsort auch im Blick haben müssen, was ihre Beeinträchtigung oder chronische Erkrankung für das Studium oder den Ausbildungsweg bedeuten: Kann ich mit Geh- oder Sehbeeinträchtigung an meinem Wunschstandort studieren? Was bedeutet es für eine BAFöG-Förderung, wenn ich aufgrund meiner Erkrankung die Regelstudienzeit nicht einhalten kann? Gibt es auch Erleichterungen im Studium bei Morbus Crohn, Multiple Sklerose oder Rheuma? Sind Nachteilsausgleiche bei AD(H)S oder Depressionen möglich? An wen kann ich mich mit Fragen wenden?
Antworten dazu gibt es jetzt an der HAWK-Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen am Standort Holzminden. Die Inklusionsbeauftragte der Fakultät, Professorin Dr. Viviane Schachler, entwickelte gemeinsam mit den Studentinnen Adina Kroggel und Rania Osso, die selbst mit Beeinträchtigungen in Holzminden studieren, den umfangreichen Wegweiser zum Studium für Menschen mit Beeinträchtigung oder chronischer Erkrankung. „Diese Studierende stehen vor unterschiedlichen Herausforderungen“, sagt Professorin Schachler. „Die Liste möglicher Beeinträchtigungen und chronischen Erkrankungen ist lang, auch unter unseren Studierenden. Damit diese möglichst unbehindert studieren können, soll der Wegweiser dabei helfen, sich besser an unserer Fakultät zurechtzufinden und benötigte Unterstützung gut zu finden und möglichst zeitnah zu erhalten.“
„Für mich war es besonders schwierig, alle für mein Studium relevanten Informationen zu finden“, sagt Rania Osso. Um zukünftigen Studierenden das Studium nun zu erleichtern, arbeitete sie mit an dem Wegweiser, der nicht nur für Studierende und Studieninteressierte mit Beeinträchtigung wertvolle Informationen aufführt. So geht es in dem Wegweiser um örtliche Beratungsangebote, um mögliche Nachteilsausgleiche, weitere Studienhilfen und die Barrierefreiheit an der HAWK. „Obwohl die HAWK nicht komplett barrierefrei ist, macht ein Studium hier sehr viel Spaß, da Dozierende und Studierende uns als Studierende mit Beeinträchtigung sehr gut einbinden und uns unterstützen, damit ein Studium erfolgreich wird“, betont Adina Kroggel.
Für Fragen zum Thema Studium mit einer Beeinträchtigung oder chronischen Erkrankung an der HAWK steht Professorin Dr. Viviane Schachler zur Verfügung: E-Mail:
Der Wegweiser ist unter https://www.hawk.de/sites/default/files/2023-06/wegweiser_studieren_mit_beeintraechtigung_oder_chronischer_erkrankung_holzminden.pdf verfügbar.
Foto: HAWK