Holzminden (red). Seit 1985 prägte und gestaltete er mit Ruhe, Humor und viel kreativer Gestaltungskraft die Erziehungsberatungsstelle des Landkreises Holzminden, in den letzten zehn Jahren kümmerte er sich als Bereichsleiter darüber hinaus auch noch um die Kinder- und Jugendgesundheit mit den Schuleingangs- und Eingliederungsuntersuchungen sowie den Senioren- und Pflegestützpunkt und die Heimaufsicht: Martin Pfeffer hat 38 Jahre lang im Landkreis Holzminden an entscheidenden Stellschrauben des Gesundheitswesens mit gedreht. Jetzt ist er in den Ruhestand gegangen. Landrat Michael Schünemann verabschiedete den Münchhausenstädter zusammen mit Personalbereichsleiterin Claudia Bonefeld und der Personalratsvorsitzenden Martina Kohlmeyer in einer kleinen Feierstunde im Kreishaus.
Es sei in der Zeit seines Wirkens gelungen, aus der anfänglich mit sehr überschaubaren Mitteln ausgestatteten Erziehungsberatungsstelle auch wirklich eine zu machen, resümierte der 66-Jährige bei seinem Abschied. Und das trotz anfänglicher Widerstände: Denn immerhin habe ihn schon kurz nach der Einrichtung der Stelle ein Kreistagspolitiker gefragt, ob es nicht bald an der Zeit sei, sie wieder abzuschaffen. Stattdessen sei der Bedarf kontinuierlich gestiegen, die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung diskutiere heute in der Politik keiner mehr. Martin Pfeffer wäre sich aber selbst wenig treu, wenn er Akzeptanz und Beratungserfolge sich selbst zuschreiben würde. Er habe mit einem Team von vielen Kolleginnen über all die Jahre hinweg immer sehr vertrauensvoll und konstruktiv zusammenarbeiten dürfen, erklärte der Diplom-Psychologe.
Ein weiterer für ihn sehr wesentlicher Meilenstein während seiner Dienstzeit sei die Umsetzung und Weiterführung des HOPP-Projektes gewesen, erinnerte Pfeffer sich bei der Feierstunde. Auch bei den 2017 eingeführten freiwilligen Untersuchungen von Kindern im Vorschulalter habe es zunächst Gegenwind bei der Realisierung gegeben. Doch auch das habe sich schnell gegeben, weil die damit verbundenen Präventionserfolge die Notwendigkeit solcher Untersuchungen sehr schnell deutlich gemacht hätten.
Mit seiner anfänglichen Sachgebiets- und späteren Bereichsleitertätigkeit in der Kreisverwaltung erschöpften sich Martin Pfeffers Tätigkeiten allerdings nicht. Daneben übernahm er auch jahrelang Supervisionen für Beschäftigte von Beratungseinrichtungen außerhalb des Landkreises, hielt pädagogisch-psychologische Seminare ab, verfasste Gutachten und war im Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsberatung in Niedersachsen. Und schließlich engagiert sich der gebürtige Sauerländer bis heute im Pfarrgemeinderat der katholischen Kirchengemeinde Maria Königin in Bodenwerder.
Landrat Michael Schünemann dankte dem Ende Mai aus dem Dienst geschiedenen Pfeffer für sein langjähriges großes Engagement und wünschte ihm für seinen Ruhestand eine gute Gesundheit und gemeinsam mit seiner Frau Angela viel Freude.
Foto: Peter Drews/Landkreis Holzminden