Höxter (TKu). Ein Hauch von mediterranem Flair in Höxter: Mit seinem intensiven Duft und den seit kurzem lila leuchtenden Blüten bereichert ein zwei Hektar großes Lavendelfeld mit 58.000 Pflanzen die Landesgartenschau in Höxter. Für die Landesgartenschau ist es eine Premiere: So ein großes Lawendelfeld habe es bislang auf keiner Landesgartenschau in Nordrhein-Westfalen gegeben, weiß Gartenschau-Geschäftsführerin Claudia Koch zu berichten. Da nicht geplant sei, das Feld abzuernten, werde die Blütenpracht noch bis August im Weserbogen auf dem LGS-Gelände zu sehen sein. In den kommenden Tagen soll sich die lila Blütenpracht noch sichtbarer entfalten, heißt es von Lavendel-Landwirt Louis Rehermann vom Unternehmen TAOASIS aus Lippe, der das Feld betreut.
Nahe dem Weserstrand lockt der „Echte Lawendel“ Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen an und bietet ihnen Nahrung. Das Feld ist aber nicht nur schön anzusehen und für die heimische Insektenwelt von Vorteil, auf der Landesgartenschau sind auch spezielle Lavendel-Events geplant, bei denen Outdoorkerzen gegossen und Kränze gewunden werden. Sogar Duft-Yoga steht auf dem Programm. Der unverkennbare Duft steigt den Gartenschaubesuchern schon in die Nase, wenn sie aus dem Remtergarten am ehemaligen Benediktiner-Kloster kommen und in den weitläufigen Weserbogen gelangen. „Das trockene und heiße Wetter der jüngsten Zeit hat die Blüte vorangetrieben“, sagt Henrike Pivit von TAOASIS, das sich auf naturreine und hochwertige ätherische Öle aus zertifiziertem Bio- oder Demeter-Anbau spezialisiert und dieses zwei Hektar große Feld vor einem Jahr bepflanzt hat. Das Unternehmen gewinnt Düfte aus dem eigenen Lavendelanbau im nahegelegenen Lipperland. Der ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Lavendel ist ein recht pflegeleichtes Gewächs – weder muss er regelmäßig gegossen noch gedüngt werden. „Er ist sehr trockenheitsverträglich, mag viel Hitze und karge Böden, aber keine Staunässe”, sagt die Fachfrau von TAOASIS, die ergänzt: Der Name stamme aus dem Lateinischen („lavare“ = Waschen). Schon die Römer stellten darauf duftende Badeessenzen her.
Wer durch die langen Reihen aus kniehohen kleinen Lavendel-Büschen schlendere, der könne ganz wunderbar abschalten, denn: Der Lavendel erfreue nicht nur die Sinne, sondern lasse auch die Seele baumeln, heißt es von Axel Meyer, Gründer von TAOASIS, der auch fachkundige Führungen durch den Lawendel anbietet. Nach der Landesgartenschau muss das Lawendelfeld wieder zurück in den Ursprungszustand versetzt werden. Ein Großteil der Pflanzen soll auf eine andere Fläche in Höxter umziehen. Des Weiteren ist geplant, ein Teil für den guten Zweck zu spenden. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger sollen Pflanzen erwerben können, sagt LGS-Geschäftsführerin Claudia Koch. Geplant sind auch Events rund um den Lawendel auf der Landesgartenschau: Es werden beispielsweise fachkundige Führungen mit Axel Meyer durchs Lavendelfeld geboten. Das nächste Mal am 21. Juni um 16 Uhr. Dabei wird über den Lavendelanbau, die Lavendelernte, die Aromatherapeutische Wirkung von Lavendel und deren Inhaltsstoffe sowie viele weitere Aspekte rund um den Lavendel berichtet. In der hopfenumrankten Obstplantage inmitten des Lavendelfelds lädt Elisabeth Kussauer ebenfalls am 21. Juni morgens um 10 Uhr zum Duft-Yoga. Bei anderen Events werden mit Lena-Lynn Naraschkewitz von der River Valley Soap Company Lavendel-Outdoorkerzen gegossen und die Volkshochschule wird Mal- und Fotografie-Kurse im Lavendel durchführen. In einem Workshop werden mit Floristik-Meisterin Anne Bussen Lavendel-Kränze gewunden. Daten und Uhrzeiten der weiteren Lavendel-Events werden noch bekannt geben beziehungsweise sind im tagesaktuellen Veranstaltungskalender der Landesgartenschau Höxter online abrufbar. Passend zur Landesgartenschau hat TAOASIS auch einen den Naturduft „Schlaf gut“ kreiert, der süße Träume mit Pflanzenkraft verspricht. Er sorge mit reinen ätherischen Ölen aus Lavendel, Orange und Vanille für eine beruhigende Wohlfühl-Atmosphäre, in der das Loslassen und Entspannen leicht falle, weiß Henrike Pivit zu berichten.
Fotos: Thomas Kube