Delligsen (zir). Jedes Jahr, wenn die ersten Ernten und Mäharbeiten auf den Feldern und Wiesen beginnen, sind Rehkitze dem Tode gefährlich nahe. Denn die Mütter, auch Geiße genannt, legen ihre kürzlich geborenen Kitze gerne in hohes Gras oder Wiesen ab, um sie vor möglichen Feinden zu schützen. Die Rehkitze sind in den ersten Wochen nämlich noch geruchsarm und können von Fressfeinden kaum wahrgenommen werden.
Sascha Volkmer, Jannik Feth und weitere Jungjäger wollen das grausame Schicksal der jungen Kitze verhindern und gründeten deshalb die Interessensgemeinschaft „Rehkitzrettung Hils“. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Landwirte in der Hilsmulde zu unterstützen und möglichst viele Rehkitze zu retten. „Wir sind meist am frühen Morgen unterwegs, bevor die Ernte beginnt. Wir suchen die Felder und Wiesen dann mit einer Drohne ab, die dann mit einer Wärmebildkamera die jungen Tiere erkennt“, erklärt Volkmer. Wird ein Kitz entdeckt, wird das Tier vorsichtig in eine Box gelegt. „Dabei muss man besonders aufpassen, da die Mütter Kitze nicht mehr annehmen, wenn sie nach Menschen riechen. Deshalb tragen wir immer Einweghandschuhe“, ergänzt Volkmer. Sobald die Arbeiten der Landwirte auf den Feldern und Wiesen abgeschlossen wurde, werden die geretteten Jungtiere wieder freigelassen.