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Dienstag, 26. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Hameln (red). Das Rattenfänger-Freilichtspiel startete am Sonntag, 14. Mai in die 68. Saison. Zwischen der Marktkirche und dem Hochzeitshaus erwacht damit die Rattenfängersage nach der Winterpause zum Leben. Bürgermeister Werner Sattler begrüßte die Darsteller und zahlreich erschienenen Besucher bei schönstem Frühlingswetter zum Auftakt. „Es ist mir eine große Freude, Ihnen die besten Wünsche der Stadt Hameln für die kommende Spielzeit mit auf den Weg zu geben. Sie sind es, die der Überlieferung erst einen augenscheinlichen Ausdruck verleihen“, sagt Bürgermeister Werner Sattler hocherfreut. „Unsere Mitspieler haben einen großen Spaß beim gemeinsamen Spiel, im Winter fehlt da einem schon immer ein bisschen was“, so die Spielleiter Michael Bräunig und Christian Fölsch.

Deshalb treffe man sich gelegentlich zu verschiedenen gemeinsamen Aktionen, um die Zeit nicht zu lang werden zu lassen, was gleichzeitig auch den Zusammenhalt fördere, so die Spielleiter, aber wenn die Proben und das Spiel wieder beginnen, sei es für alle immer noch am schönsten. Der Geschäftsführer der Hameln Marketing und Tourismus GmbH (HMT), Harald Wanger, wünschte der Spielgruppe ebenfalls einen guten Saisonstart: Ohne das Freilichtspiel fehle der Stadt etwas Maßgebliches im Kulturangebot, so Wanger: „Gäste aus der ganzen Welt kommen zu uns, um Sie zu sehen“, schiebt er erfreut nach.

„Wir haben in der Vorbereitung der 68. Saison in 2023 diverse Zusatzproben für neue erwachsene Mitspieler und junge Nachwuchsspieler durchgeführt; insbesondere in der Rolle der Marktfrau, aber auch versucht, dass einige Stammrollen mehrfach besetzt werden können, so dass wir an den Sonntagen, wo es manchmal eng von der Besetzung wird, breiter aufgestellt sind“, sagt Christian Fölsch. Für die Durchlaufproben vor jeder Aufführung am Sonntag werde           circa eine Stunde veranschlagt, bevor es auf den Weg zur Bühne geht.

Das Baugerüst am Hochzeitshaus sei gerade etwas hinderlich beim Ablauf, zwar könne der Zugang vom Lüttjen Markt aus erfolgen, aber vor jedem Auftritt müsse sich ein Weg freigeräumt werden, damit dort eingelagerte Kulisse und das Equipment zur Bühne geschafft werden können. Durch den Gerüstaufbau habe sich auch die Bühne verkleinert, so dass das Bühnenbild und die Szenen angepasst werden mussten, lautet es von Bräunig und Fölsch. So konnte die Spielgruppe, die jedes Jahr Sonntag für Sonntag immer um Punkt zwölf auf der Bühne steht, zwar nicht ganz ohne Reibungsverluste und voller Schönheit in die Saison starten, aber sie konnte wenigstens, so die beiden Spielleiter. Im Anschluss wurde der erfolgreiche Auftakt mit Freunden und Sponsoren bei einem kleinen Fest im Hof der Kurie Jerusalem gefeiert.

Die Dramaturgie des Stücks ist auf eine Überlieferung der Brüder Grimm aufgebaut, und ist wohl eine der bekanntesten Erzählungen entlang der Märchenstraße, die überdies an ihrer verorteten Stelle zum Ausdruck gebracht wird. Die Marktkirche ist theoretisch die Kirche, in der die Eltern damals zur Messe waren, als die Kinder verschwanden. Ein Kirchenfenster zollt von dem Lokal-Ereignis, das auf das Jahr 1284 datiert ist. Mit ihrer Darstellung der Geschichte lassen der Rattenfänger, die Bürgersleute sowie die vielen Ratten- und Tanzkinder kaum jemanden kalt. Damit beim Publikum die wechselhaften Gefühle ausgelöst werden, reiche es nicht nur ein schönes Kostüm anzulegen, die Proben nach der Winterpause sowie eine Durchlaufprobe vor der Aufführung gehören fest zu den Vorbereitungen. Die Rattenfänger-Spielgruppe tritt im Jahr 2023 bis zum 17. September auf – immer sonntags um 12.00 Uhr.

Wer beim Rattenfänger-Freilichtspiel mal als Gast mitspielen möchte, kann das nach vorheriger Anmeldung. Kostüme werden gestellt. Dafür schaffte die Spielgruppe zehn historische Damen- und Herren-Kostüme an, mit denen die Gast-Darsteller gleich eine gute mittelalterliche Figur abgeben können. Das Angebot gilt für Einheimische als auch Touristen. Bühnenerfahrung wäre schön aber nicht zwingend und das Mindestalter sechs Jahre - nach oben offen. Kosten: keine, ein Foto mit dem Rattenfänger gehört dazu. Mal als Gastspieler zum Ensemble gehören und auf der Bühne stehen, das ist an folgenden Terminen möglich:

  • 11. und 25. Juni
  • 9. und 23. Juli, 6.
  • 20. August
  • 3. September 2023.

Teilnehmerzahl: begrenzt auf 3 Erwachsene und 5 Kinder. Treffpunkt: Am Spieltag, 10:00 Uhr, Kurie Jerusalem. Wer sich anmelden möchte, sollte bitte frühzeitig Kontakt zu den Spielleitern des Freilichtspiels aufnehmen, heißt es: „Erfreulicherweise gibt es für die Spielsaison bereits Anfragen von auswär-     tigen Gastspielern zu bisher 3 Terminen, wo schon Details abgestimmt werden müssten“, so Bräunig und Fölsch.

Die Tradition des Freilichtspiels wird von der Spielgruppe ehrenamtlich aufrechterhalten. Die Sparkasse Hameln-Weserbergland und die Stadt Hameln sowie weitere Unterstützer fördern das Engagement verschiedentlich. „Hamelns Sommersaison erhält mit dem Start des Freilichtspiels gerade den richtigen Pfiff und bietet vielen Besuchern den Anlass die Rattenfängerstadt Hameln anzusteuern und das teilweise aus den fernsten Ländern“, so HMT-Geschäftsführer Harald Wanger. Das sei unglaublich: „Aber steter Tropfen höhlt den Stein bekanntlich“, betont er. Das Spiel dauert ca. 30 Minuten und der Besuch ist Dank der Sponsoren kostenfrei.

Direkt nach dem Rattenfänger-Freilichtspiel geht der Rattenfänger mit Gästen auf Stadtführung. Vom 14.5. bis 17.9. jeweils um 12.45 Uhr. Startpunkt: Kurie Jerusalem, Alte Marktstraße, 31785 Hameln. Wer mitgehen möchte, folgt dem Rattenfänger am besten gleich mit der Spielgruppe von der Bühne nach. Dauer der Führung: 60 Minuten, Preis: 14 Euro für Erwachsene und für Kinder bis 12 Jahre 7 Euro.

Der erschien zum Saisonstart im neuen Kostüm, das Alte war nach 15 Jahren mehr als verschlissen. Der Verein für Grenzbeziehung und Heimatpflege von 1930 e.V. machte sich stark und stellte bei der Sparkasse Hameln-Weserbergland über das Portal „heimatfoerderung.de“ einen Antrag, der gerne unterstützt wurde. Umgesetzt hat das Vorhaben Rosa Garraffo aus Hameln. Sie ist nun Haus- und Hof-Schneiderin der weltbekannten Sagenfigur.

Mit dem sonntäglichen Rattenfänger-Freilichtspiel trägt Hameln seinem weltweiten Kulturimage auf erfolgreiche und sympathische Weise Rechnung. Im Jahr 2014 wurde die gelebte Tradition um die Sage vom Rattenfänger von Hameln in das nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Dafür spielte die Tradition des sonntäglichen Rattenfänger-Freilichtspiels eine maßgebliche Rolle. Übrigens: Das Rattenfänger-Freilichtspiel gibt es zum Mitnehmen. Eine DVD mit der Aufzeichnung des Rattenfänger-Freilichtspiel ist im Infocenter Hameln und bei den Aufführungen an der Bühne für 10 Euro erhältlich.

Kontakt zum Rattenfänger-Freilichtspiel über: Michael Bräunig | Tel.: 01 77 / 1 73 51 38, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder Christian Fölsch | Tel.: 01 77 / 5 63 36 10, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Zum Rattenfänger-Freilichtspiel:

Die Rattenfänger-Spielgruppe ist eine ehrenamtliche Laienspielgruppe mit rund 65 Mitgliedern. Aus Liebe zu ihrer Heimatstadt und der Rattenfängersage stehen sie jeden Sonntag von Mai bis September auf der Freilichtbühne und erfreuen die zahlreichen Besucher aus aller Welt mit ihrem 25minütigen Theaterstück um Wortbruch und fürchterliche Rache. Grundlage ist die Rattenfängersage, wie sie von den Brüdern Grimm im Jahre 1816 veröffentlicht wurde. Hervorgegangen ist die Gruppe aus einem Schülertheater. Als Urvater ging Lehrer Friedrich Flügge in die Geschichte ein. Er brachte das Theaterstück erstmals 1956 auf die Bühne und leitete die Gruppe über 50 (!) Jahre. „Der Rattenfänger von Hameln“ ist seit 2014 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Foto: HamelnMarketing

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