Holzminden (red). Am ersten Wochenende im März 2023 fand der Regionalwettbewerb der „Deutschen Neurowissenschaften Olympiade“ am Max-Planck-Institut für behaviorism in Bonn statt. Dabei zählt Bonn neben Berlin und Heidelberg zu den drei Standorten, an denen eine Vielzahl von Schülern vom 9. bis zum 13. Jahrgang ihr Wissen über das Gehirn jedes Jahr unter Beweis stellen.
Die Veranstaltung, welche ausschließlich auf Englisch stattfand, war in mehrere Teilprüfungen eingeteilt. Nach einer Begrüßung und einem Keynote Talk eines research group leaders startete der Wettbewerb mit der ersten Teilprüfung. Hierbei handelte es sich um einen 15-minütigen Multiple-Choice-Test, welcher ein breites
Spektrum an Fragen zur Thematik der Neurowissenschaften beinhaltete. Daraufhin folgte eine Prüfung zur Neuroanatomie. Hier musste ich 25 Bilder, den einzelnen Teile des menschlichen Gehirns zuordnen und Fragen dazu beantworten. Nach der zweiten Teilprüfung folgte eine Mittagspause mit belegten Brötchen, Snacks und Getränken, welche zusätzlich ein Kennenlernen der anderen Teilnehmer und einen Austausch ermöglichte. Außerdem konnte man sich in dieser Zeit auf die nächste
Patientendiagnose- vorbereiten. Wir hatten sechs kurze Patientengeschichten und zu jedem Patienten gab es ein 30-Sekunden-Video zum Anschauen. Daraufhin durften wir dann drei Labor- und Bildgebungsuntersuchungen anfordern, um eine Diagnose für jeden Patienten zu stellen. Während der Auswertung dieser Teilprüfung wurde dann ein Gruppenbild gemacht und wir hatten Zeit uns die sogenannte NeuroExpo anzuschauen. Neben Postern zu verschiedenen Themen konnten wir hier ein Quiz bearbeiten, Gehirnmodelle von Tieren zuordnen und sortieren und an einem kleinen Experiment teilnehmen, welches sich auf die Geschmacksrezeptoren von süß und sauer fokussierte.
Die letzte Teilprüfung und somit auch der letzte Teil des Wettbewerbs, war die Podiumsrunde. Die 15 besten Teilnehmer wurden in Anwesenheit der Eltern oder sonstigen Begleitern verkündet und hatten dann 15 Sekunden Zeit, um nacheinander eine leichte, moderate und schwierige Frage zu beantworten. Die
Jury, die aus drei Experten der Neurowissenschaften bestand, stellten die Fragen und prüften sie auf Richtigkeit. Sobald man zwei Fragen falsch beantwortet hatte, war man ausgeschieden. So blieb der Beste als Sieger zum Schluss übrig. Außerdem qualifizierten sich die 15 besten Teilnehmer für die Nationalrunde.
Um die oben genannte Prüfungen absolvieren zu können, wurde im Voraus nach abgeschlossener Anmeldung ein englischsprachiges Skript zur Verfügung gestellt, um sich auf die vier Teilprüfungen vorbereiten zu können.
Rückblickend lässt sich sagen, dass der Wettbewerb sehr viel Spaß gemacht hat und eine sehr eindrucksvolle Erfahrung war. Neben einem spannenden Einblick in die Thematik habe ich auch neue Leute kennengelernt, die ähnliche Interessen teilen und neue Freundschaften geschlossen. Obwohl es ein Wettbewerb war, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass ein starker Konkurrenzkampf herrschte. Eher im Gegenteil, es war ein sehr harmonisches Miteinander und ein Zusammenhalt zwischen den Teilnehmern war deutlich spürbar. Im nächsten Jahr bin ich wieder dabei!
Foto: Amanda Senning