Meinbrexen (red). Kirchliche Grünflächen erfordern viel Pflege, setzen dabei aber oft wenig wirkliche Akzente. Das könnte auch anders sein, meint Silke von Mansberg, Hausherrin auf dem Rittergut Meinbrexen und Botschafterin für den Verein Natur im Garten Niedersachsen. Daher war das Rittergut eines der Ziele der Visitation von Regionalbischöfin Adelheid Ruck-Schröder im Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder.
Silke und Hilmar von Mansberg übernahmen den landwirtschaftlichen Betrieb vor fast 20 Jahren in der 12. Generation und drückten dem Park um das Rittergut wie auch dem Garten ihren eigenen und sehr zeitgemäßen Stempel auf. Dabei transferieren sie die Ideen diese zu den ältesten Freimaurer-Parks in Deutschland zählende in die heutige Zeit, in der Nachhaltigkeit und Natürlichkeit wieder an Bedeutung gewinnen.
Die kleine Gruppe um Dr. Adelheid Ruck-Schröder und Superintendentin Christiane Nadjé-Wirth ließ sich zum einen die Bedeutung des Freimaurerturms und anderer symbolträchtiger Elemente erklären wie auch die Idee der naturnahen Gestaltung. „Es sind alles Kreisläufe“, sagten die Hausherren, was bedeutet, dass sie alles, was der Garten abwirft, weiter- oder wiederverwenden und im Park so viel wie möglich sich selbst und dem Kreislauf der Natur überlassen.
So bleiben auch umgestürzte Bäume liegen, weil diese wiederum vielen Pflanzen und Tieren Nährboden und Schutz bieten und noch dazu ein spannender Anblick sein können, um die Natur besser kennenzulernen. „Durch den Garten habe ich mich mit der Freimaurerei beschäftigt“, erzählte Silke von Mansberg. „Panta rhei“ heißt es bei den Freimaurern – alles fließt.
Während die Religion eher ein Ziel sei, sei die Freimaurerei ein Weg, sehr tolerant, es gehe um Licht und Dunkel und um Gott, welchen Gott auch immer. Starre Regeln gebe es keine. Hier merkte die Regionalbischöfin an, dass auch die Zehn Gebote von ihrer Idee her nicht als starre Vorschriften, sondern als Weisungen zum Leben zu verstehen seien. So gab es an diesem Tag einen Austausch, der deutlich über Gartengestaltung hinausging.
Zum eigentlichen Kernthema betonte Silke von Mansberg: „Naturnahe Gestaltung heißt nicht, dass es Mehrarbeit bedeutet.“ Genau darum sei die Gruppe heute hier, merkte Christiane Nadjé-Wirth an, um Ideen für viele Gemeinden zu sammeln, die zum einen eben möglichst wenig Arbeit machen und zum anderen auch ein Zeichen setzen können in Sachen Achtung und Bewahrung der Schöpfung und zeitgemäßer und nachhaltiger Gestaltung von Kirchgärten, Friedhöfen und anderer Grünflächen.
Foto: Dolle