Kreis Höxter (red). Bunt, offen und vielfältig – so hat sich der Kreis Höxter in der Aula des Schulzentrums in Steinheim beim Auftakt der Internationalen Wochen gegen Rassismus präsentiert. Mit dem Programm der kommenden zwei Wochen möchte das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Höxter gemeinsam mit den rund 40 Kooperationspartnern das Bewusstsein für Rassismus und Vorurteile in der Gesellschaft schärfen.
„Viele von uns mussten noch nie die Erfahrung machen, aufgrund ihres Namens, ihrer Hautfarbe oder ihres Glaubens mit Vorurteilen konfrontiert zu werden. Und deshalb müssen wir uns klarmachen, dass für uns die Welt anders aussieht als für die Menschen, die Ausgrenzung erfahren. Wer nicht von Rassismus oder Vorurteilen betroffen ist, der kann auch nicht beurteilen, ob ein vermeintlicher Witz oder ‚dummer Spruch‘ verletzend ist oder nicht“, sagte Landrat Michael Stickeln anlässlich des feierlichen Auftakts der Aktionswochen. „Ängste und Hemmschwellen abbauen können wir nur, indem wir den Kontakt suchen, einander kennenlernen, uns vorurteilsfrei austauschen, miteinander kommunizieren.“
Er freue sich sehr, dass die Schulen im Kreis Höxter dabei mit exzellentem Beispiel vorangingen. Und das wurde beim Programm der Auftaktveranstaltung deutlich: Schülerinnen und Schüler der Realschule Steinheim zeigten eine beeindruckende Tanzdarbietung, die Sekundarschule Warburg präsentierte ein selbstproduziertes Musikvideo zum Thema Courage und der Chor des Gymnasiums Steinheim begeisterte gleich in zwei Altersklassen mit seinem Gesang. Zudem präsentierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts „Theater trifft Berufsorientierung“, das vom Kommunalen Integrationszentrum und dem Johann-Conrad-Schlaun-Berufskolleg in Warburg organisiert wird, einen Video-Trailer zu ihrer derzeit laufenden Ausstellung „Fragmente“.
Moderiert wurde die Auftaktveranstaltung von Tahireh Setz, Juristin aus Warburg. Schirmherr der Aktionswochen ist Stefan Kremin, Geschäftsführer des Warburger Traditionsunternehmens Brauns-Heitmann und Mitglied im Integrationsbeirat des Kreises Höxter. Dem Publikum in Steinheim erläuterte er, warum die Schirmherrschaft für ihn eine Herzensangelegenheit ist: „Meine Mutter musste als kleines Kind aus West-Preußen fliehen. Sie kam nach Ostfriesland und machte dort sehr schlimme Erfahrungen, weil die Bevölkerung teilweise mit großen Vorbehalten auf Geflüchtete reagierte“, so Kremin. „Ihre Erlebnisse zeigten mir schon als Kind, wie wichtig Integration ist. Und dazu müssen wir alle unseren Beitrag leisten.“
Auch Steinheims Bürgermeister Carsten Torke machte deutlich: „Unsere Haltung gegen Rassismus und Ausgrenzung kann nicht deutlich genug sein!“
Rund 40 Veranstaltungen werden während der Internationalen Wochen gegen Rassismus noch bis zum 2. April von Vereinen, Schulen, Religionsgemeinschaften, Organisationen und Einrichtungen im Kulturland durchgeführt: Das Spektrum reicht dabei von Mitmachaktionen für Jung und Alt, großen kreisweiten Sportaktionen wie „Pink gegen Rassismus“ und der Kilometersammel-Aktion „Gemeinsam um die Welt“, Workshops, Vorträgen und Schulungen bis hin zu Filmvorführungen, Ausstellungen sowie Aktionen von und für Schulen. Alle Termine, Anmeldeoptionen und weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und Aktionen sind im Programmheft zu finden. „Mein Statement gegen Rechts“ ist wie im Vorjahr eine Plakataktion, an der sich alle Bürgerinnen und Bürger beteiligen und ihr individuelles Statement gestalten und abgeben können.
Gymnasium Steinheim als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet
Mit großer Freude durfte Schulleiter Marko Harazim auf der Auftaktveranstaltung der Internationalen Wochen gegen Rassismus die Urkunde des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ von Kreisdirektor Klaus Schumacher entgegennehmen. Damit ist das Gymnasium Steinheim nun die 13. Schule im Kreis Höxter, die diesen Titel trägt. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein Projekt für alle Schulmitglieder. Es bietet Kindern, Jugendlichen sowie Pädagoginnen und Pädagogen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Gewalt und Mobbing wenden. Dabei geht es besonders darum, Zivilcourage zu entwickeln und ein Schulklima zu schaffen, in dem „anders sein“ als Normalfall akzeptiert wird. Als Pate im Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ steht dem Gymnasium Steinheim Norbert Ellermann, pädagogischer Mitarbeiter im Kreismuseum Wewelsburg, zur Seite.
Foto: Kreis Höxter