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Freitag, 22. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Höxter/Brenkhausen (TKu). Eine 80-köpfige Wandergruppe hat bei einer Wanderung auf dem Räuschenberg spannende Erkenntnisse mit Stadtarchivar Micheal Koch gesammelt. Geschichtliche Zeugnisse wie Grabhügel, Landwehr oder Ackerterrassen aus ganz verschiedenen Epochen gaben Einblicke in die historische Kulturlandschaft des Räuschenbergs. Auch widrige Wetterumstände hielten die mehr als 80 Geschichtsinteressierten nicht von der Vortragswanderung ab, die auf dem Flugplatz Höxter-Holzminden gestartet ist. Eingeladen dazu hatte die Interessengemeinschaft „Historisches Erbe Brenkhausen“ von Claudia Pelz-Weskamp und Hermann Welling gemeinsam mit dem Eggegebirgsverein Abteilung Brenkhausen - Wanderfreunde „Schelpetal“. Für die Expertise dieser geführten archäologischen Wanderung sorgte Stadtarchivar Michael Koch.

„Wandernd lassen sich archäologische Denkmäler besonders gut aufspüren und intensiv erkunden“, meinte der Stadtarchivar. Archäologische Denkmäler umgeben uns draußen in der Natur häufiger als wir denken. Ausgewählte fünf Stationen erschlossen sich den Wandernden und nahmen sie mit auf eine spannende Zeitreise. Zugleich wurde der Blick auch für unauffälligere Strukturen im Gelände geschärft. „Die vertiefte Kenntnis von Originalschauplätzen unserer Vergangenheit sollte zudem dazu beitragen, sie für zukünftige Generationen zu erhalten. Der Räuschenberg zog wohl zu allen Zeiten die Menschen in seinen Bann“, sagte Hermann Welling. Auf den Spuren der Entstehung des Wesertals:

Zu Beginn ging es erst einmal zu einem Aussichtspunkt über das Wesertal. Dort wurde, wie in einem Zeitraffer, die Entstehung der Region erklärt. Beginnend noch mit einem Flachmeer vor ca. 243-235 Mio. Jahren, entstand durch den Rückgang des Wassers und dem dann abgelagertem Muschelkalk - die heutige geologische Form der Weserlandschaft.

Anschaulich erklärte Michael Koch die noch heute zeugenden Geländespuren von den Nutzungsarten der Räuschenbergfläche. Früher fast waldfrei, waren Weideflächen, Steinbrüche oder mittelalterliche Wölbäcker vorhanden. Ab den 1930er Jahren begann die Planungen für einen Flugplatz. Der bronzezeitliche Bestattungskult: Einige Bodendenkmäler sind bekannt und weithin sichtbar, viele andere sind unauffällig und von Drainagegräben oder Erdhügeln kaum zu unterscheiden – doch sie erzählen ebenfalls die Geschichten aus vergangenen Zeiten. In der frühen Bronzezeit (ca. 1900-1600 v. Chr.) war der Räuschenberg auch Begräbnisplatz. Über 90 Hügelgräber liegen verstreut auf dem Bergplateau. Davon konnte sich die erstaunte Wandergruppe ein Bild machen.

Von alten Wällen und Türmen – Als die Nachbarn frech geworden: Nächste Stationen der Wanderung waren ein Abschnitt des Landwehrgrabens und der Mäuseturm. Herr Koch informierte die Teilnehmer, dass die historische Landwehr von Höxter immer noch als stummer Zeuge den Verteidigungswillen der Bevölkerung zeigt. 1380 ist die Wall-Graben-Anlage nebst Wachtürmen rund um Höxter fertig gestellt worden. Ab dem 19. Jahrhundert wurden die Relikte der Warttürme als Ausflugsziel geschätzt, die meisten verfielen jedoch vollständig.

Arbeitsleben der Vorfahren – Einblicke in die mittelalterliche Landwirtschaft: Bei der letzten Station waren die mittelalterlichen Ackerterrassen im Blickfeld. Oft war ein Bevölkerungswachstum der Ursprung der Ackerterrassen, die damit die Anbauflächen vergrößerten. Vor allem für Wein, Hopfen und Obst sind sie verwendet worden. „Unser Wunsch war es das Natur- mit dem Kulturerlebnis in gelungener Weise zu verbinden. Damit erhoffen wir uns eine Sensibilisierung für das Thema Archäologie und Geschichte in unserer Region“, meinten Claudia Pelz-Weskamp und Hermann Welling bei der Beendigung der Veranstaltung. Die nächsten Termine der Vortragsreihe sind der Dorfrundgang am 16. April, 07. Mai und 18. Juni 2023 jeweils ab14:00 Uhr mit dem Treffpunkt an der Pfarrkirche in Brenkhausen.

Foto: red

 

 

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