Buchhagen (sst). Jahresrückblick, Ehrungen und Perspektivplanung - Vergangenen Sonntag veranstaltete die DLRG Bodenwerder ihre Jahreshauptversammlung in der Gastronomie Mittendorf in Buchhagen. Viele Mitglieder von jung bis alt sowie Gäste von außerhalb waren anwesend. Darunter zählen unter anderen der Vertreter des Landessportbundes Jürgen Schmidt und Hartmut Kumlehn vom Kreissportbund, auch Ehrengäste der Feuerwehr, wie beispielsweise der Ortsbrandmeister von Bodenwerder Gerald Gömann, besuchten die Veranstaltung.
Nach einer herzlichen Begrüßung des ersten Vorsitzenden der DLRG Bodenwerder Andreas Klabunde berichtete der Vorstand über signifikante Ereignisse aus dem vergangenen Jahr 2022. „Durch die steigenden Energiepreise letzten Jahres musste das Hallenbad Bodenwerder schließen, weshalb das Schwimmtraining vorerst wegfallen musste“, leitete Andreas Klabunde ein. Dementsprechend hat auch die Mitgliederzahl an Kindern nachgelassen, die zuvor an den Schwimmkursen teilgenommen haben. Es wurde aber schnell ein Ersatztraining ausgearbeitet, bei dem die Kinder mit Spiel, Spaß und Bewegung, also einer kreativen Anteilnahme, die theoretischen Aspekte wie zum Beispiel Schwimmregeln beigebracht bekommen haben. Durch viel Engagement und Kommunikation mit der Verwaltung gelang es den Organisatoren, dass das Praxistraining in den Hallenbädern Holzminden und Emmerthal stattfinden kann, was viele Schwimmer der DLRG freut. „Allerdings ist dies sehr zeit- und fahrtkostenineffizient“, so Andreas Klabunde. Dem fügte Tamara Teigtmeier, die Technische Leiterin für Ausbildung und Schwimmen, hinzu, dass die meisten Kinder einen vollen Terminkalender hätten und sich die neuen Schwimmtermine in Emmerthal mit anderen Aktivitäten überschneiden würden. Das Schwimmen sei dabei des Öfteren die zweite Wahl. Eine Jugendgruppe, die jedoch sehr an Zuwachs gewonnen hat, ist das Jugend Einsatz Team, auch unter JET bekannt. Dieses Team ähnelt vergleichsweise einer Jugendfeuerwehr. Dank Sponsoren konnte der Jugendtrupp mit Einsatzkleidung ausgestattet werden, was zuvor aus eigener Tasche finanziert werden musste.
Darüber hinaus berichtet Tamara Teigtmeier über erfolgreiche „Abzeichenwochenenden“. Dabei wird von Freitag bis Sonntag Theorie, Praxis sowie Erste Hilfe miteinander verknüpft, sodass man beispielsweise ein Rettungsschwimmerabzeichen schneller bekommen kann, als wenn man die benötigten Voraussetzungen zeitversetzt erfüllt. Für das gemeinsame Gruppenzugehörigkeitsgefühl haben die zwölf Teilnehmer für das Wochenende im DLRG-Heim geschlafen. Neben Abzeichenwochenenden wurde das Jahr 2022 gefüllt mit Traineraus- und fortbildungen, Bezirks- sowie Landesmeisterschaften und dem Mannschaftswettbewerb Münchhausencup. Insgesamt freut sich die DLRG über 33 abgenommene Jugendschwimm- und 40 Rettungsschwimmabzeichen. Das Abzeichen für den Rettungsschwimmer wird empfohlen, alle zwei Jahre zu wiederholen, weshalb die Anzahl so hoch ausfällt. Aktiv an Einsätzen teilgenommen hat die DLRG am 3. Juli 2022 bei einem Bootsunfall auf der Weser vor der Fähre in Polle, wo ein manövrierunfähiges Motorboot zum Erliegen kam. Beim Brand in einem Seniorenheim in der Ortschaft Neuhaus agierte die DLRG als Betreuer. Aber auch die frisch Geimpften wurden von der DLRG unterstützt; ukrainische Flüchtlinge wurden mit Materialien versorgt. In Bremerhaven wurden Katastrophenschutzübungen ausgeführt, und es wurde beigebracht, wie man bei einer Verschwundenen- und Verletztensuche vorgeht, so Martin Rangius, der Technische Einsatzleiter.
Im Bereich der Kinderbeschäftigung berichtete die Jugendwartin Mira Harenkamp, dass durch ein Landesjugendtreffen viele Kontakte geknüpft werden konnten, genauso wie bei der Ferien(s)pass-Aktion in Bodenwerder. Besonders lehrreich für die Kinder sei eine Müllsammelaktion in Kooperation mit der Abfallwirtschaft Holzminden gewesen, bei dem die Beteiligten für drei Stunden Müll aufgesammelt haben und wo viele Fragen vonseiten der Kinder aus aufkamen, warum derart vieles einfach in der Umwelt zurückgelassen wird. Aufgrund dieser Bewusstseinsschaffung ist eine ähnliche Aktion für das Jahr 2023 geplant.
Des Weiteren sieht die DLRG für die Zukunftsplanung viele Wettkämpfe, Aus- und Fortbildungen, aber auch eine medizinische Weiterbildung im Sanitätsbereich und Sommertraining in der Weser als Jahresziele. Für finanziell Interessierte: Der Kassenstand der DLRG laut Kassenbericht 2022 beruft sich abgerundet auf 35.400 Euro. Den Haushaltsplan 2023 als Grundlage nutzend wird sich der Kassenstand aufgrund von zukünftigen Ausgaben wie Abgaben an Verbände, Mieten und Lizenzen, Ausbildungen (bezüglich des Wasserrettungsdienstes) sowie Einkauf von DLRG-Material, wodurch 10.550 Euro Mehrausgaben entstehen, vermindern. Im Anschluss daran sprachen die Ehrengäste der DLRG ihren Dank für die Einsatzbereitschaft, die tatkräftiges Engagement und die Vorbildhaftigkeit aus. Die Feuerwehr bedankt sich vor allem für die Unterstützung bei Einsätzen auf der Weser sowie technischer Hilfe. Jürgen Schmidt vom Landessportbund nutzte diese Gelegenheit auch, um zu verkünden, dass die DLRG Niedersachsen zu 6,5 Prozent an Mitgliedern gewachsen und mit 95.000 Vereinsmitgliedern einer der größten DLRG-Verbände ganz Deutschlands sei.
Die Jahreshauptversammlung der DLRG wurde abgerundet mit Ehrungen für langjährige Vereinsmitgliedschaften von zehn bis zu 70 Jahren. Auch Verdienstabzeichen in Gold für Katrin Lönneker, die zweite Vorsitzende, und in Silber für Tamara Teigtmeier wurden überreicht. Insgesamt freute sich die DLRG über zwanzig verschiedene Ehrungen. Viele der Geehrten waren jedoch leider verhindert. Zur Feier des Tages durfte sich jeder, egal ob Gast oder Mitglied, im Anschluss von Kaffee und Kuchen den Nachmittag versüßen lassen.
Fotos: sst