Hameln (red). Es ist noch früh in der Nacht, als sechs ehrenamtliche Mitglieder der Bereitschaften des DRK-Kreisverbandes Weserbergland e. V. die Motoren der beiden Lastkraftwagen starten und mit einer voll beladenen Ladefläche wichtige Hilfsgüter an die ukrainische Grenze bringen.
Seit fast einem Jahr dauert der Krieg in der Ukraine an und die Situation für die Menschen im Kriegsgebiet ist erschreckend und grausam. Daher werden im Rahmen dieses Hilfstransportes nicht nur wie üblich Hygienematerial und Lebensmittel überführt, sondern auch ein Krankentransportwagen, um die medizinische Versorgung vor Ort zu unterstützen. Da auch das Stromnetz aufgrund der Angriffe auf Wärme- und Wasserkraftwerke oft nicht mehr intakt ist, befinden sich sechs Notstromgeneratoren unter dem Versandgut, möglich gemacht durch die tatkräftige Unterstützung des Fleckens Delligsen im Landkreis Holzminden.
Insgesamt knapp 2200 Kilometer legt der Konvoi des DRK-Kreisverbandes Weserbergland e.V. zurück. Während der 18 Stunden Fahrt bleibt natürlich viel Zeit zum Nachdenken. „20 bis 30 Kilometer vor der polnisch-ukrainischen Grenze sind kaum noch Autos auf der Straße. Als uns dann ein Militärkonvoi entgegenkam, ist man schon betroffen“, erzählt Olaf Wiegmann, Teileinheitsführer der DRK-Bereitschaft Marienau. „Aber es ist schön zu wissen, dass wir etwas Gutes tun können. Wir bringen Hilfsgüter, die wirklich gebraucht werden. Die Notstromgeneratoren und der Krankentransportwagen waren ein echtes Highlight. Letztendlich haben wir aber das Ziel, Mensch und Maschine wieder sicher und heile in die Heimat zu bringen.“
Neben Olaf Wiegmann waren Dominik Wessel, Konstantin Brand, Andreas Radziwill, Wieland Haasper und Kolja Siewert an der Überfahrt beteiligt. Der Hilfsgütertransport in die Ukraine war der Zweite, welcher vom Kreisverband Weserbergland e.V. durchgeführt wurde. Insgesamt konnte das DRK mit Sachspenden im Wert von mehr als 50.000 € Hilfe leisten.
Foto: DRK-Weserbergland