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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Die Alte Mühle in Fürstenberg, das erste Laborgebäude der Porzellanmanufaktur.

Fürstenberg (red). Unter welchen Voraussetzungen gelang in Europa in der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert und um 1750 auch in Fürstenberg an der Weser die Herstellung von Porzellan? Dieser Frage will am Donnerstag, 17. November 2022, der langjährige Leiter des Museums im Schloss in Fürstenberg, Thomas Krueger, in seinem Vortrag zum 275. Gründungsjubiläum der Porzellanmanufaktur nachgehen. Vortragsort bei freiem Eintritt ist um 19 Uhr das Stadtarchiv Holzminden, Sollingstraße 101.

Die europäische Nacherfindung des "weißen Goldes" aus China, des Porzellans, gelang 1708 im Alchemistenlabor auf der sächsischen Albrechtsburg. Doch nicht naturwissenschaftliche Erkenntnisse und moderne Analytik führten zum Ergebnis, sondern das reine Experiment aufgrund letztlich fälschlicher, theoretischer Annahmen und alchemistischer Konstrukte. Es ist umso faszinierender, dass es den Forschern und Technikern des 18. Jahrhunderts, den Arkanisten, dennoch gelang, "weißes Gold" herzustellen. Ihr Durchhaltevermögen von Versuch und Irrtum führte nach ihrer Gründung 1747 letztlich auch in der ersten Porzellanmanufaktur Norddeutschlands zum Erfolg, der Herzoglich-Braunschweigischen Porzellanmanufaktur in Fürstenberg.

Die Frage nach der richtigen „Rezeptur“ zur Porzellanherstellung bewegte seit dem 16. Jahrhundert, seit chinesisches Porzellan Europa bald in großen Mengen erreichte, Generationen von sowohl seriösen Gelehrten als auch Quacksalbern und Betrügern. Verbissen experimentierten sie in ihren Laboratorien daran, das Geheimnis, das „Arkanum“ zu entschlüsseln.

Doch ihre Experimente, die heutigen aufgeklärten Betrachtern oft befremdlich, verrückt oder schlicht lächerlich anmuten, gründeten auf Theorien, zu Deutsch Anschauungen, von einheitlichen materiellen Grundlagen der Welt. Sie beruhten nicht allein auf nur vermeintlich wildem Herumexperimentieren im Labor, sondern auch auf gelehrtem Studium der Beobachtungen und der Quellen einer langen schriftlichen Tradition, die ihre Wurzeln in der griechischen Antike hatte und sich sogar bis heute fortsetzen. Dass dieses alchemistische Denken mehr als Spinnerei war, sondern durchaus wichtiger Meilenstein auf dem gewundenen Weg aus den Laboratorien und Studierstuben bis zu den exakten Wissenschaften der Moderne will der Vortrag am Beispiel der Suche nach dem Arkanum der Porzellanherstellung auch in Fürstenberg nachzeichnen.

Foto: Krabath

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