Emmerborn. Liebe ZVSN, Sie nahmen all unsere Beschwerden nach den Sommerferien freundlich auf, wiesen uns permanent darauf hin, dass die Fahrpläne nach den Herbstferien angepasst werden und sich dann alles bessern wird. Und nun? Es wird schlimmer! In Worte zu fassen ist es kaum, wie sieben Wochen Zeit ins Land gehen konnten, um dieses absolut nicht zufriedenstellende Ergebnis zu erlangen.
Direkt nach den Sommerferien wurde deutlich, dass es für unsere Kinder schwer möglich ist, pünktlich im Unterricht zu erscheinen (selbst wenn der Bus pünktlich um 07:29 Uhr in Emmerborn abfährt). Das Ausziehen der Jacke muss während der Unterrichtszeit passieren und das Begrüßen der Freunde muss auf die erste Pause warten.
Die fast regelmäßigen, kleinen Verspätungen des Busses, bereits beim Start - in Emmerborn, schließen eine pünktliche Ankunft sofort aus. Auch die Fahrweise vieler Busfahrer bereitet uns Eltern Bauchschmerzen. Um die Fahrpläne halbwegs einhalten zu können, sind die Busfahrer gezwungen loszurasen, sobald die Tür geschlossen ist. Zeit zu warten, bis jedes Kind einen Platz eingenommen hat, gibt es nicht. Die Kinder stolpern auf ihren Platz oder stürzen aufeinander und stützen sich gegenseitig.
Glücklicherweise gab es bislang keine nennenswerten Verletzungen. Das soll auch so bleiben! Die engen Straßen machen die überaus zügige Fahrweise nicht sicherer.
Wo soll das erst bei winterlichen Straßenverhältnissen hinführen?
Die Bushaltestelle der Oberschule wurde im Fahrplan, der von August bis Oktober galt, gar nicht aufgeführt. Damit eine Schülerin von ihrem Recht des Schülertransportes Gebrauch machen konnte, wurde eine interne Dienstanweisung erlassen, in der die Oberschule auf der Linie 542 aufgenommen wurde.
Diese Information, in Form einer ausgedruckten E-Mail eines ZVSN Mitarbeiters, führte die Schülerin täglich mit sich, um nicht informierten Busfahrern zu beweisen, dass sie zur Oberschule fahren müssen. Von einigen Fahrern wurde das in der Vergangenheit nicht anerkannt. Die Schülerin wurde einfach in Emmerborn stehen gelassen. Immerhin wurde hier mittlerweile Abhilfe geschaffen und ein Vorzeigen der Mail ist nicht mehr erforderlich. Aufgrund der unzuverlässigen Beförderung in der Vergangenheit und der Sicherheit, regelmäßig zu spät zu kommen, ließ sich die Schülerin an Tagen mit Klassenarbeiten von ihren Eltern zu Schule bringen.
Ist das der Sinn und Zweck einer zuverlässigen Schülerbeförderung? Ist das für berufstätige Eltern zumutbar? Wie fühlen sich Schüler, wenn sie an der Bushaltestelle stehen gelassen werden? Uns fehlen die Worte!
Wir haben damals unmittelbar Kontakt zur ZVSN, RBB, zum Landkreis und zum Kreiselternrat aufgenommen. Schließlich wollten wir uns damit nicht zufriedengeben, dass unsere Kinder sieben Wochen lang zu spät im Unterricht erscheinen. Irgendwann haben wir es allerdings aufgegeben, da uns bisher weder ein Schülerbeförderungstaxi zur Verfügung gestellt wurde, noch konnte der Fahrplan kurzfristig geändert werden.
Nun stehen die Herbstferien an und wir warten gespannt auf den neuen Fahrplan: Was hat sich geändert? Fast nichts! Was hat sich verbessert? Gar nichts!
Der Bus kommt ab 01. November lachhafte drei Minuten früher! Diese drei Minuten könnten schon in Emmerborn verloren gehen. Verspätet sich die Buslinie nach Dassel minimal (kommt erfahrungsgemäß sehr häufig vor), kommen zwei Busse zur selben Zeit in Emmerborn an. Wer die Gegebenheiten hier kennt, der weiß, dass ein Bus am Ortseingang warten muss, bis der andere gedreht hat. Schon sind die drei Minuten "verschluckt". Immerhin wurde die Oberschule nun in den neuen Busfahrplan aufgenommen.
Bislang wurden die Grundschulkinder an der Hagentorschule hinausgelassen und anschließend die Oberschule angefahren. Die Schülerin der Oberschule konnte nicht pünktlich sein. Laut "FAHRPLAN" startet der Bus zwar drei Minuten früher, fährt aber erst zur Oberschule. Glück für die Oberschüler, Pech für die Schüler der Grundschule! Wir betonen: "laut FAHRPLAN"!
Nach Erhalt dieser Information wendeten wir uns wutentbrannt an die ZVSN, welche uns in dieser Angelegenheit nicht gerade wohlgesonnen entgegenkam. Angeblich seien wir die einzigen, die mit den neuen Fahrplänen ein Problem hätten. Trotzdem wollte man uns helfen. Kurzerhand wurde der neue Fahrplan umgestellt und die Grundschule wird wieder vor die Oberschule gestellt. Bitte? Wo ist die Hilfe? Wo finde ich eine Verbesserung?
Fakt ist: Es wird bei regelmäßigen Verspätungen für die Schüler beider Schulen bleiben. Die Schüler der Oberschule haben nach wir vor keine Chance pünktlich zu sein. Vom Stressfaktor, dem die Kinder täglich ausgesetzt sind, mal ganz zu schweigen. Wo ist der neue, angepasste Fahrplan, der unsere Kinder pünktlich und stressfrei im Unterricht erscheinen lässt? Wo ist der neue, angepasste Fahrplan, der auch bei winterlichen Straßenverhältnissen nicht sofort in ein Chaos verfällt?
Wo ist der neue, angepasste Fahrplan, der unsere Kinder sicher zur Schule bringt? Wo ist der neue, angepasste Fahrplan, der den Busfahrern eine ruhigere Fahrweise erlaubt, ohne dass die Fahrpläne völlig aus dem Ruder laufen? Es gibt ihn nicht!
Wir fragen uns: "wofür war der ganze Aufwand?" Wir haben uns die Finger beim Verfassen von Beschwerdemails wund geschrieben (an ZVSN, RBB, Landkreis, Kreiselternrat), wir haben telefoniert bis die Ohren glühten und haben unsere Wut bereits in der Öffentlichkeit kund getan. Für nichts! Selbst der Kreiselternrat Holzmindem stellt die Zusammenarbeit mit der ZVSN, der RBB und dem Landkreis ein, da alle versprochenen Möglichkeiten, diese Situationen zu verbessern, nicht eingehalten wurden. Schüler, Eltern und der Kreiselternrat wurden im Stich gelassen!
Wir wollen doch "einfach" nur, dass unsere Kinder pünktlich, stressfrei und vor allem sicher zur Schule befördert werden. Ist das zu viel verlangt?
Wir sind wütend und abgrundtief genervt, dass ein 50 Jahre lang funktionierender Fahrplan überarbeitet wurde, plötzlich nichts mehr läuft und nun unsere Kinder weder pünktlich noch sicher in der Schule ankommen. Das kann und darf nicht toleriert werden. Im Namen aller Eltern der schulpflichtigen Kinder aus Emmerborn
Deborah Röse
Emmerborn
*Für die Inhalte eines Leserbriefs ist einzig der genannte Autor verantwortlich, die Weser-Ith News distanziert sich von dem jeweiligen verfassten Artikel. Die jeweiligen Leserartikel enthalten dazu den Namen des Urhebers. Die Weser-Ith News behält sich das Recht vor, Leserartikel zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht insofern nicht.