Holzminden (red). Das FamilienRatsbüro beim Landkreis Holzminden sucht Interessierte für eine Ausbildung zum/r FamilienRats-Koordinator*in am 4./5. und 12. November 2022 im Familienzentrum „Drehscheibe“ in Holzminden.
Die Potenziale, die in der eigenen Familie stecken, erkennen und bei Problemen selbst eine Lösung finden: Diese Ziele stecken hinter dem Ansatz des FamilienRats. Seit 2012 zählt der Landkreis Holzminden mit diesem Programm bundesweit zu den Vorreitern. Mithilfe von ehrenamtlichen FamilienRats-Koordinator*innen konnte seitdem schon vielen Betroffenen geholfen werden. Jetzt sucht das FamilienRatsbüro wieder Interessierte, die sich zu Koordinator*innen ausbilden lassen möchten. Die Tätigkeit wird über eine Aufwandsentschädigung vergütet. Außerdem werden kostenlose Fortbildungen und bei Bedarf Supervision angeboten.
„Wir freuen uns auf Menschen mit Lebenserfahrung, Freude am Organisieren und gutem Bauchgefühl“, sagt Petra Müller, die das FamilienRatsbüro betreut. Die Familien sollen lernen, ihre Ressourcen besser zu nutzen und Veränderungen zum Wohle der Kinder vornehmen. Das Büro und die Koordinator*innen leisten dabei Unterstützungsarbeit. „Es geht darum, Strukturen und getroffene Vereinbarungen einzuhalten“, unterstreicht Müller.
„Man sollte kreativ sein, sich von den Problemen der Familien abgrenzen können und darauf vertrauen, dass viel Kraft, Engagement und Motivation in den Familien und ihrem eigenen Netzwerk stecken“, erklärt Tobias Frank, der das Projekt 2012 als Jugendhilfeplaner im Jugendamt des Landkreises initiiert hat. Es gehe darum, Menschen zu unterstützen, sich selbst zu helfen.
Die Koordinator*innen unterstützen seit 2016 mit einem vergleichbaren Ansatz die Integration von Flüchtlingsfamilien und werden dabei vom Land Niedersachsen finanziell unterstützt. Die NachbarschaftsRäte für Flüchtlingsfamilien sollen auch die Integration der Flüchtlinge aus der Ukraine beschleunigen.
Die kostenlose Schulung findet am Freitag, dem 4. November von 15 bis 19 Uhr sowie an den Samstagen des 5. und 12. November jeweils von 10-16 Uhr statt. Wer sich dafür anmelden möchte, kann das im FamilienRatsbüro des Landkreises unter der E-Mail-Adresse
Jugendhilfeplanung
Die Aufgaben der Jugendhilfeplanung (JHP) sind im §80 des SGB VIII beschrieben. Zentrales Anliegen ist es, dass der öffentliche Träger der Jugendhilfe (in der Regel das Jugendamt) den Bestand der Einrichtungen und Dienste ermittelt, die erforderlich sind, die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Personensorgeberechtigten (in der Regel die Eltern) erfüllen zu können. Die Einrichtungen und Dienste sind dabei so zu planen, dass ein möglichst wirksames, vielfältiges und aufeinander abgestimmtes Angebot von Jugendhilfeleistungen gewährleistet ist. Außerdem sollen die Eltern ihre Aufgaben in der Familie und im Erwerbsleben in Einklang bringen können.