Dassel (red). In der vergangenen Woche wurde es sehr kulturell für die Schülerinnen und Schüler der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel. An vier aufeinanderfolgenden Tagen wurden 2 Theaterstücke je zweimal dem Publikum vorgestellt. Den Auftakt machte am Montag und Dienstag das von einer ehemaligen Kollegin geschriebene Märchen „Einer für alle und alle für eine“, basierend auf dem Märchenklassiker „Sechse kommen durch die ganze Welt“. Das Stück wurde präsentiert von 8 Mädchen des 8. Jahrgangs im Rahmen ihres Wahlpflichtkurses „Theater für andere“.
Das Besondere an diesem Projekt ist, dass dort bereits seit mehreren Jahren Theater mit Mitarbeitern der Harz-Weser-Werke gespielt und das Ergebnis dann gemeinsam präsentiert wird. Pandemiebedingt wurde das Stück in diesem Jahr nicht mit, sondern für die Spielbegeisterten von Harz-Weser aufgeführt, welche die PGS am Dienstagnachmittag besuchten. Applaus und fröhliche Gesichter bei allen Beteiligten und Zuschauer*innen lassen darauf hoffen, im nächsten Schuljahr wieder gemeinsam mit den Schauspieler*innen von Harz-Weser das neue Projekt durchzuführen. Am Mittwoch und Donnerstag galt es für den DS-Kurs des 12. Jahrgangs ihr selbst erarbeitetes Stück „Märchentraum(A)“ dem Publikum zu präsentieren.
Es thematisiert die Probleme und Nöte junger Leute während der Zeiten der Pandemie, auf der Grundlage von Szenen aus bekannten Märchen, die dem Thema entsprechend modernisiert wurden: Dora (Dornröschen) wird von Ashley (der bösen Stiefschwester in „Aschenputtel“) zu einer Party angestachelt - trotz Corona. Dabei vernachlässigt Dora ihren besten Freund Feelix (13. Fee), der ihr danach mit einer Tiefschlafdroge mal „ordentlich eins auswischen will“. Ramona (Rapunzel) wird von ihrer durch Corona verängstigten Mutter zu Hause eingesperrt).
Die einzige Zwergin (Schneewittchen) hat genug von der ihr aufgedrückten Hausarbeit. Hans und Greta sind durch ihre alkoholabhängige Mutter überfordert und suchen von sich aus das Weite. Und Robert (Rotkäppchen) findet sich ohne Handyempfang gar nicht im Wald zurecht. Am Ende landen statt der erlaubten12 Gäste alle auf der Party, die als Tragödie endet. Doch das Stück heißt nicht umsonst „Märchentraum(A)“ und so wird das Übel gerade noch einmal abgewendet.
Am Donnerstagabend fand erstmals nach 2 Jahren wieder eine Abendveranstaltung in der traditionellen Aula der Schule statt, die durch zahlreiche Gäste, das Catering des 12. Jahrgangs inklusive Eisverkauf, eine 80-minütige mitreißende Aufführung aller Darsteller*innen und trotz tropischer Temperaturen vor und hinter der Bühne definitiv den Höhepunkt der einjährigen Kursarbeit bildete. (Manuela Angerstein, Leitung beider Kurse)
Foto: PGS