Holzminden (red). Der Landkreis Holzminden hat drei Klimaschutzmaßnahmen an den Berufsbildenden Schulen in Holzminden umgesetzt. Durch den Bereich Gebäudewirtschaft wurde eine Wärmepumpe angeschafft, eine PV-Anlage installiert und energiesparende LED-Technik zur Beleuchtung in den Klassenzimmern eingesetzt. So werden nun ganz nebenbei im Schulbetrieb wertvolle Energie und viele Tonnen an CO₂ eingespart. Finanziert wurden die Maßnahmen durch Fördermittel des Bundes. „Wir sind in Sachen Klimaschutz in unserem Gebäudebestand sehr gut in der Entwicklung vorangekommen“, erklärt Landrat Michael Schünemann dazu. Weitere Projekte seien in Planung.
Mithilfe der Wärmepumpe wird künftig das Duschwasser in der Sporthalle der BBS vor allem in den Sommer- und Übergangsmonaten energieeffizienter erwärmt. Die großen Heizkessel des Haupthauses der BBS, die bisher dafür verantwortlich waren, können künftig abgeschaltet bleiben. „Mit der neuen Wärmepumpe wird nur noch warmes Wasser in der Menge produziert, die auch wirklich benötigt wird“, stellt Dr. Linda Hartmann aus der Gebäudewirtschaft des Landkreises dazu fest. Der Heizkessel wird inzwischen in den Sommer- und Übergangsmonaten ausgestellt, sodass der jährliche Gasverbrauch der gesamten Schulgebäude um ca. zehn Prozent reduziert werden kann. Dies entspricht einer CO₂-Einsparung von ca. 50 Tonnen pro Jahr. Die Umstellung auf das neue Wärmepumpensystem sei vergleichbar mit einem Wasserkocher, erklärt Hartmann dazu. Der werde ja auch nur dann angestellt, wenn man tatsächlich einen Tee trinken wolle.
Eine Photovoltaikanlage auf dem Haupteingang der BBS unterstützt die Wärmepumpe zudem bei der Stromversorgung. Die PV-Anlage mit einer Leistung von 29 Kilowatt-Peak wird jährlich ca. 26.300 Kilowattstunden Strom produzieren und somit etwa weitere zehn Tonnen an CO₂ einsparen.
Als dritte Maßnahme wurde die Beleuchtung in ausgewählten Klassenräumen auf energieeffiziente LED-Technik umgestellt. „Damit bekommen wir nicht nur eine deutliche Energieeinsparung über eine Beleuchtung, die wenig Stromverbrauch und sich anwendungsorientiert einschaltet“, erläutert Thomas Liebe von der Gebäudewirtschaft die Maßnahme. Darüber hinaus würden auch die Arbeitsplätze künftig besser ausgeleuchtet und damit eine bessere Lehrumgebung geschaffen.
Die Vorteile und möglichen Energieeinsparungen der drei Maßnahmen sollen nun in den Berufsbildenden Schulen exemplarisch erprobt und dann auf weitere Schulstandorte übertragen werden. „Wir müssen natürlich erst einmal sehen, ob die theoretischen Werte auch in der Praxis erreicht werden“, betont Kreisbaurat Ralf Buberti beim abschließenden Ortstermin an der Sporthalle in Georg-von-Langen-Allee. Er sei aber zuversichtlich, dass die Effekte auf jeden Fall immens seien.
Alle Maßnahmen werden durch das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz (KInvFG) finanziell gefördert und tragen zum klimapolitischen Ziel des Landkreises Holzminden bei. Mit dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ wurde eine Strategie zur Reduzierung der Treibhausgase entwickelt, die seit 2017 umgesetzt wird.
Die Planungen zur Erneuerung der Heizkessel im Haupthaus der BBS sind ebenfalls vor Kurzem angelaufen. Alternativen zum fossilen Erdgas in Form von Biomasseanlagen oder Wärmepumpen werden derzeit geprüft. Der Einbau und die Inbetriebnahme sind ab 2023 geplant. Auch hierfür wird der Landkreis Holzminden Fördermittel einwerben. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle fördert den Einbau von energieeffizienten Heizungsanlagen mit bis zu 45 Prozent. Diese Förderung ist ebenfalls für Privatpersonen und Unternehmen verfügbar. Weitere Informationen sind unter: https://www.bafa.de zu finden.
Foto: Landkreis Holzminden