Stadtoldendorf (rus). Wer seit einigen Wochen durch Stadtoldendorf mit dem Auto fahren möchte, stößt gleich an mehreren Stellen auf Hindernisse. Grund sind zahlreiche Baumaßnahmen, die sich an vielen Stellen durch die ganze Stadt ziehen. Und auch wenn das allzu große Verkehrschaos bislang ausgeblieben ist, gleicht das Durchfahren der Homburgstadt manchmal einem Spießrutenlauf. Die größte Baumaßnahme hat dabei allerdings gerade erst begonnen und wird sich noch gut anderthalb Jahre hinziehen.
Die Rede ist dabei von der Baumaßnahme in der Neuen Straße und Lenner Straße, wo durch den WVIW die Kanäle vollständig erneuert werden. Es handelt sich dabei noch um einen weiteren Lückenschluss der Regenwasser-Kanalsanierung im Herzen der Stadt, mit der die Bereiche der Lenner Straße und weiter östlich an den längst neuen und breiteren Kanal der Neuen Straße mit anschließendem Ablauf zur Kläranlage erfolgen. Die Sperrung der Neuen Straße auf Höhe des Abzweigs Linnenkämper Straße ist schon gut fortgeschritten, alles verläuft bislang im Zeitplan. Neu gebaut werden die Kanäle in dem Bereich von der Linnenkämper Straße beginnend bis zur Konrad-Beste-Straße. Dauern soll die in mehrere Bauabschnitte aufgeteilte Baumaßnahme noch bis Dezember 2023.
Insbesondere die Umleitungen des Straßenverkehrs stellten die Verantwortlichen bei den Planungen vor große Herausforderung, denn in dem betreffenden Abschnitt ist u.a. die Lenner Straße die einzige Verbindung zwischen dem Ortseingang und der Innenstadt. Insbesondere die Siedlung rund um den Hirtenweg und Schmooanger wird im Zuge der weiteren Bauabschnitte nahezu abgeschnitten – Abhilfe schaffen soll da lediglich eine enge Behelfsstraße. Anwohner von Kampworth und Kellbergstraße müssen sich – wie auch in der Hagentorstraße – zudem auf verstärkten Verkehr und Parkverbote einstellen. Am Teichtorplatz sowie am Berliner Platz wurde zudem die Vorfahrt geändert, was anfangs für Irritationen der Autofahrer führte.
Projekt Innenstadt Stadtoldendorf tritt in die nächste Phase ein
Ein weiteres Großprojekt wird in der Innenstadt durchgeführt: Die schon seit geraumer Zeit geplanten Abrissmaßnahmen in der oberen Fußgängerzone haben nun mit dem Rückbau der dort noch stehenden Gebäude begonnen. Insgesamt drei einstige Wohn- und Geschäfts-gebäude werden nun dem Erdboden gleich gemacht. Nachdem die teils bis zuletzt bewohnten Häuser entkernt worden sind, werden sie allmählich zurückgebaut. Letztlich bleiben auf dem gesamten Areal am Ende nur noch zwei Häuser überhaupt stehen, der Rest wird Freifläche und steht zur Neugestaltung zur Verfügung.
Und eben für diese Neugestaltung in der oberen Kellerstraße gibt es auch schon viele Ideen, die durch den Rat, auf Initiative der Stadtverwaltung und durch den Arbeitskreis Innenstadt, der allerdings mit der Pandemie vollständig zum Erliegen kam, gesammelt wurden. Betitelt als „grüne Lunge“ soll voraussichtlich ein großer Außenbereich gestaltet werden, der zum Verweilen einladen soll. Ein Spielplatz für Kinder, ein Wasserlauf und begrünte Flächen sollen die Innenstadt aufwerten und für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. Ob es tatsächlich so kommt oder ob es noch weitere Ideen für die Freifläche gibt, damit dürften sich demnächst Stadt und Rat beraten.
Ehemaliges Schwesternwohnheim am Charlottenstift wird abgerissen
Es heißt heutzutage nicht Abriss, sondern Rückbau. In mühevoller Kleinstarbeit werden die Gebäude in ihre Bestandteile zerlegt, was noch verwertet werden kann, wird verwertet. Was entsorgt werden muss, wird fachgerecht aussortiert. Auf dem Gelände des Gesundheitszentrums Charlottenstift haben nun die Bagger das einstige Schwesternwohnheim vollständig zerlegt und rückgebaut, die freiwerdende Fläche soll später eine Zuwegung für das hier in der Entstehung befindliche Hospiz werden. Es hatte sich für die inzwischen maroden Gebäudeteile des früheren Schwesternwohnheimes trotz intensiver Suche keine Nachnutzung finden können.
Das in unmittelbarer Nähe auf dem früheren Hubschrauber-landeplatz entstehende Hospiz, wir berichteten in der letzten Ausgabe des Blickpunktes umfangreich darüber, ist bereits grob erkennbar. Da die Gebäudegruben bereits ausgehoben sind, lässt sich schon allmählich erahnen, wie das Areal später einmal aussehen könnte. Auch hier werden somit noch für geraume Zeit Bagger und andere Baumaschinen Betriebsstunden fahren, noch in diesem Jahr soll es losgehen. Derzeit laufen die letzten Vorbereitungen, sobald die notwendigen Genehmigungen vorliegen, starten auch hier die Bauarbeiten.
Neubaugebiet Rosenbusch kann endlich bebaut werden
Endlich gute Neuigkeiten für Bauwillige: Die Kanäle sind verlegt, die benötigten Leitungen liegen im Boden und auch die Baustraße ist inzwischen mit einer Deckschicht überzogen und kann befahren werden. Auf dem gut 40.000 Quadratmeter großen Gelände des Neubaugebietes am Rosenbusch in der Stadtoldendorfer Bülte-Siedlung können ab sofort die ersten Häuser entstehen. Wenn nicht die stetig steigenden Bauzinsen und die immer teurer werdenden Rohstoffe da noch einen Strich durch die Rechnung machen.
Immerhin aber wurde der Bereich, der sich durch eine ruhige Wohnlage mit direktem Blick auf den Försterbergturm auszeichnet, nun für die Bebauung mit Einfamilienhäusern vorbereitet. 31 Baugrundstücke wurden hier geplant, die Liste möglicher Interessenten ist lang. Aus diesem Grund plant die Stadt auch schon die nächsten Gebiete, wo sich weitere Bauwillige verwirklichen können. Wer Interesse an neuen Bauplätzen hat, kann sich im Rathaus auf eine Warteliste setzen lassen.
Fotos: rus, airfahrung.de