Stadtoldendorf (rus). Die Zahlen sind erschreckend wie alarmierend: Mehr als 50 Prozent aller Kinder unter zehn Jahren können nicht schwimmen, auch bei den Erwachsenen ist die Zahl derer, die weder Seepferdchen noch Freischwimmer oder höhere Abzeichen besitzen, steigend. Im Stadtoldendorfer Freibad möchte man deshalb unter dem Motto „Startklar in die Zukunft“ in diesem Jahr eine Schwimmlern-Offensive starten. „Wir haben vor, in der Saison 2022 mindestens 100 Kindern und Jugendlichen das Schwimmen beizubringen“, erklärt Bernd Grewe, Vorsitzender des Schwimmvereins aus Stadtoldendorf. Dazu hat der Verein in den Wintermonaten bereits mehr als zehn Ehrenamtliche als Übungsleiter im Hallenbad in Greene ausgebildet und dazu ein Kurspaket geschnürt, dass schon nach Pfingsten starten soll.
In geplanten sechs Kursabschnitten von jeweils zwei Wochen hintereinander soll Kindern aber auch Erwachsenen das Schwimmen beigebracht werden. Immer in der Mittagszeit von 12 bis 13 Uhr sowie von 13 bis 14 Uhr sollen die Kurse stattfinden. Die ersten Kurse, die unter der Leitung des früheren Bäderfachangestellten Siegfried Sonntag durchge-führt werden, finden im flachen Wasser des Nichtschwimmer-beckens statt. Sonntag wird unterstützt von Übungsleiterin Luisa Grave, die die ersten Seepferdchenkurse gestalten wird. Das weitere Ausbildungsprogramm des Vereins beinhaltet neben der Seepferdchen-Ausbildung aber auch noch Wassergewöhnungskurse, Schwimmkurse für die Abzeichen Bronze (Freischwimmer), Silber und Gold sowie zusätzlich Erwachsenenschwimmkurse.
Alle Kurse laufen unter dem Motto „Startklar in die Zukunft“ und werden über den Landesschwimmverband bezuschusst, weshalb die Kursgebühren dieses Jahr vergünstigt sein sollen. Die Mittel stammen aus einer Aktion des Nds. Sozialministeriums und sollen helfen, die steigenden Zahlen an Nichtschwimmern zu reduzieren. Denn allein in Deutschland können knapp 60 Prozent der Kinder unter 12 Jahren nicht schwimmen und, was bislang wenig bekannt war, auch knapp 50 Prozent der Erwachsenen haben kein Schwimmabzeichen. Damit hat sich der Trend von der einstigen stolzen Schwimmnation Deutschland zur Nichtschwimmernation verstärkt. Neben rund 30 Prozent weniger Schwimmbädern seit den 1990er Jahren sind in den vergangenen Jahren aber auch die Corona-Beschränkungen Grund für den Anstieg dieser Zahlen. „Allein in Niedersachsen sind durch die Pandemie-Restriktionen und Badstillegungen 75.000 Kinder dazugekommen, die keine Schwimm-ausbildung erhalten konnten“, weiß Bernd Grewe.
Für die Kurse sind noch Plätze frei, die über den Vorsitzenden Bernd Grewe (Tel. 05532 3339) oder über die E-Mail
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