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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Polle (red). Im vergangenen Frühjahr endete der Waldgang der damaligen 4. Klasse mit dem Wunsch, dass 2022 wieder alle Klassen im gesamten Klassenverband ihren Waldtag erleben dürfen – dieser Wunsch konnte endlich erfüllt werden! Innerhalb einer Woche trafen sich unsere vier Klassen mit Förster Andreas Kretschmer und seiner Hündin Lisa an der Poller Grillhütte, um ihren Waldvormittag zu beginnen.

Die Klassen 1 und 2 verbrachten spannende Vormittage im Wald, prall gefüllt mit Sinneserfahrungen, Spielen und Aktivitäten. Nachdem alle Kinder gemeinsam einen großen Horst gebaut hatten, nahmen sie darin Platz und frühstückten. Gestärkt spielten sie das Spiel "Eichhörnchen im Winter". Dabei musste ein Nussvorrat versteckt und nach und nach wiedergefunden werden. Gar nicht so leicht. Beim "Spiegelgang" sahen die Kinder entweder nur ihre Füße oder nur die Baumkronen im Spiegel. Herr Kretschmer führte sie aber sicher durch den Wald und sie hielten sich aneinander fest. Das war ein ganz neues Gefühl. Zum Schluss spielten sie "Verstecken-Entdecken". Herr Kretschmer hatte 10 Gegenstände, die nicht in den Wald gehören, entlang einer Strecke ausgelegt. Die Kinder mussten sie entdecken, sich merken und am Ende aufzählen. Auch das war für viele eine ungewohnte Herausforderung.

Die Klasse 3 musste zunächst eine kleine Wanderung machen, um ihren ‚Veranstaltungsort‘ zu erreichen. Mitten im Wald hatte Herr Kretschmer ein Waldmemory vorbereitet: Pflanzenbestandteile wie Blütenreste, Hülsen, Früchte und Blätter galt es zu identifizieren und anschließend in Kleingruppen im Wald zu finden. Buchen-, Eichen- oder doch Ahornblatt? Wirklich nicht so einfach! Diese Suche machte Appetit, es folgte also erstmal ein Frühstück auf dem Waldboden. Sehr passend, denn der ‚Waldboden‘ war tatsächlich das Thema, unter dem dieser Vormittag stand. Ausgerüstet mit Insektensaugern, Becherlupen und einem Bestimmungsblatt untersuchten die Kinder anschließend diesen besonderen Untergrund und Lebensraum. Leider gibt der Boden trockenheitsbedingt gerade nicht so viel her, sodass die Becher am Ende nicht ganz so gut mit kleinen Lebewesen gefüllt waren, wie in früheren Jahren. Waldboden kann man aber nicht nur händisch und visuell untersuchen – man kann ihn auch wunderbar (und sehr geräuschvoll) erfühlen! Barfuß und mit verbundenen Augen wurden die Kinder in einer langen Schlange von Herrn Kretschmer durch den Wald geführt – wahrlich eine spezielle Erfahrung, untermalt mit vielen Juchzern und Aufschreien. Zu guter Letzt durften die Kinder noch den Lebensraum eines Dachses in Augenschein nehmen.

Die 4. Klasse spielte als Einstieg zunächst das 'Stockspiel'. Im Kreis aufgestellt erhielt jedes Kind einen Stock. Dieser musste gerade auf dem Boden stehen. Bei „Hep“ ließ man den eigenen Stock los und griff mit der rechten Hand den Stock des Nachbarkindes. Fiel der Stock beim Platzwechsel auf den Boden, schied das betreffende Kind aus. Dieses Spiel machte riesigen Spaß. Voller Begeisterung wurde am Ende ein Gewinner gekürt. Danach zeigte Herr Kretschmer den Kindern eine große Pfütze im Wald, denn dieser Vormittag stand ganz im Zeichen ‚Wassers‘. Sie beobachteten Bergmolche mit ihrem orangefarbenen Bauch. Beim „Wassertropfenspiel“ hieß es anschließend: gut zuhören! Zuerst ertönte ein kleiner Regenschauer. Dieser entwickelte sich dann jedoch zu einem starken Wolkenbruch. Nach dem Frühstück auf dem Waldboden leitete eine Geschichte zum Kreislauf des Wassers das nächste Spiel ein, bei dem dieser Kreislauf nachgestellt wurde. Voller Freude rollten die Kinder sich nacheinander und übereinander eine kleine Schräge hinunter. Zunächst brauchte es etwas Mut, aber dann bereitete es ziemlich viel Spaß. Zum Abschluss des Tages beobachteten die Viertklässler Tiere aus dem Bach in der Becherlupe. Interessant, wie viele kleine Lebewesen man unter nur einem Stein finden kann.

Es war ein wunderbares Gefühl, diese besondere Tradition der Waldvormittage mit Herrn Kretschmer wieder aufleben lassen zu können! Ein wichtiges Stück Normalität, das doch so ganz anders (und deshalb so wichtig)  ist als normale Schultage.

Foto: Ritterhofschule Polle

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