Stadtoldendorf (kp). Am 30. Juni soll endgültig Schluss sein: Reinhard Bär, der seit fast 40 Jahren seine Hausarztpraxis in der Hagentorstraße in Stadtoldendorf betreibt, geht in den Ruhestand. Umso erfreulicher ist die Nachricht, dass er mit Dr. Thorsten Pfeiffer einen Allgemeinmediziner finden konnte, der neben der Praxis auch alle Patienten und Mitarbeiter übernehmen wird. „Das ist ein großer Glücksfall, einen so kompetenten Kollegen gewonnen zu haben“, sagt Reinhard Bär. Zu seinem Nachfolger gekommen sei er wie die Jungfrau zum Kind. Auf einmal soll er in der Praxis gestanden haben, erinnert sich Dr. Bär.
Doch ganz so plötzlich sei die Idee nicht entstanden, klärt Thorsten Pfeiffer auf. Im vergangenen Jahr habe er sich zusammen mit seinem Kollegen und guten Freund Gerrit Sturz dazu entschieden, eine Gemeinschaftspraxis mit zwei Standorten zu gründen. Der erste Schritt zur Umsetzung erfolgte mit einem Ärztehaus-Neubau in Kirchbrak. Bereits im März dieses Jahres konnte die Grundsteinlegung erfolgen. „Wenn alles planmäßig verläuft, wird das Ärztehaus zum Jahresende bezugsfertig sein“, sagt Thorsten Pfeiffer.
Für den zweiten Standort hat sich der Allgemeinmediziner schließlich für die Praxis von Dr. Bär entschieden. „Es ist immer einfacher, an einem etablierten Standpunkt anzufangen“, sagt er. Zudem sei es vor allem auch für die Patienten von großer Wichtigkeit, wenn eine Praxis weitergeführt wird. Wichtig ist ihm daher auch folgender Hinweis: „Für die Patienten ändert sich nichts!“ Die Praxis in Stadtoldendorf wird mit ihren Sprechstunden erhalten bleiben, wie es unter Dr. Bär der Fall war. Niemand müsse zukünftig für eine Behandlung nach Kirchbrak fahren.
Patienten sollen durch Gemeinschaftspraxis profitieren
Der 44-jährige Thorsten Pfeiffer lebt mit seiner Frau und den gemeinsamen vier Kindern in Kirchbrak. Bereits seit Anfang Mai behandelt er an der Seite von Dr. Bär in der Hagentorstraße, um seine zukünftigen Patienten kennenzulernen. „Ich wollte schon immer Patienten auch langfristig betreuen“, sagt er. Seine langjährige Tätigkeit als Arzt im Krankenhaus Hameln, zuletzt Oberarzt der Gynäkologie, hätten hingegen nur kurzfristige Begegnungen zugelassen.
Als die Idee einer Gemeinschaftspraxis reifte, haben er und sein Kollege Gerrit Sturz ihren zweiten Facharzt gemacht. Als Allgemeinmediziner hat Thorsten Pfeiffer nun schon seit zwei Jahren hausärztliche Erfahrungen sammeln können. Von der zukünftigen Gemeinschaftspraxis sollen sich vor allem für Patienten Vorteile ergeben. „Profitieren werden sie durch eine gegenseitige Urlaubsvertretung und flexibleren Sprechzeiten“, so der Arzt.
Die Vorfreude jedenfalls ist groß: „Ich freue mich auf meine Patienten und auf eine gute Zusammenarbeit mit meinen Kollegen hier in der Region.“
Foto: Kai Pöhl
