Dassel (red). Was haben ein Dokumentarfilm, ein digitales Entscheidungsspiel, ein Theaterstück und ein selbst animierter Erklärfilm gemeinsam? Dies alles waren Beispiele für die kreative Umsetzung des Geschichtsprojektes „Wir und die Anderen – Jugend in der Diktatur zwischen Anpassung und Widerstand“. Nachdem die Projektpräsentation wegen Corona bereits zweimal verschoben werden musste, konnten am Mittwoch, 18. Mai, um 18 Uhr ca. 100 interessierte Schüler:innen und Eltern die Ergebnisse des diesjährigen Geschichtsprojektes bestaunen. Wie jedes Jahr hatte eine Auftaktveranstaltung im November den Startschuss für das Projekt gegeben:
Geralf Pochop hatte eindringlich über seine Zeit als Punk in der DDR, die dadurch entstehenden Repressalien von Staatsseite berichtet. Von hier ausgehend war es den Schüler:innen freigestellt, welche Präsentationsform und welchen Inhalt sie dafür wählten. „Wir haben das Thema und die Präsentationsform bewusst sehr weit gesteckt. „Jugend in der Diktatur zwischen Anpassung und Widerstand“ bietet aber einen Rahmen, in dem die Schüler:innen erkenntnisgeleitet kreativ werden können und die diesjährigen „Best-ofs“ der vier zehnten Klassen haben dies wieder mal unter Beweis gestellt“, so Martin Spiegel, der als Koordinator der Klassen 8-10 und Geschichtslehrer das Projekt in der 10d betreute. Und der Plan war aufgegangen: Während eine Schüler:innengruppe ein digitales Entscheidungsspiel für eine Jugend in der DDR programmiert hatten, dass die Besucher:innen selbst ausprobieren konnten, hatte sich die Schüler:innen der 10c daran gemacht, die Situation von Jugendlichen in Hongkong in einer selbst produzierten Dokumentation zu beleuchten.
In der 10b stand die Rolle von Social Media in China im Mittelpunkt – das Wissen, dass die Schüler:innen hierzu u.a. mithilfe von Interviews mit drei chinesischen Jugendlichen via „WEchat“ recherchiert hatten, setzten sie in einem selbst animierten Erklärfilm kreativ um. Und die 10a brachte eine Talkshow zum Thema Jugend im Nationalsozialismus mit drei „Zeitzeugen“ auf die Bühne, die der Moderatorin des NDR Talks quasi aus erster Hand von Ihren Erlebnissen berichteten. Neben den vier besten Ergebnissen konnten auch weitere Produkte bestaunt werden: Neben Podcasts, Brettspielen und einer Ausstellung waren vor allem Infotainmentformate in Form von kurzen Filmen in diesem Jahr hoch im Kurs.
Damit die Besucher:innen beim Löschen ihres Wissensdursts nicht zu sehr ins Schwitzen kamen, hielt der 13. Jahrgang gegen eine Spende Snacks und Getränke bereit. „Es ist toll zu sehen, wie hier Lernen sowohl emotional als auch rational gefördert wird. So viele tolle Produkte zu sehen, macht mich sehr glücklich. Ich wünschte, Schule wäre öfter so“, kommentierte eine begeisterte Mutter am Ende der Veranstaltung die präsentierten Ergebnisse.
Foto: Alexander Liebig