Eschershausen/Göttingen (red). In dieser Woche haben sich Bürgermeister Andreas Fischer, seine Stellvertreter August-Wilhelm Ritterbusch und Friedhelm Bandke sowie Stadtdirektor Jürgen Meyer aus Eschershausen mit der Projektleiterin Lilith Burghardt von der goetel zu einem gemeinsamen Gespräch getroffen. Thema war die Verlängerung der Vertriebsphase für den Glasfaserausbau der goetel in Eschershausen.
Frau Burghardt, warum haben Sie die Vertriebsphase zur Einführung der Glasfaser in Eschershausen verlängert und wie werden die vertrieblichen Maßnahmen in den kommenden Wochen strukturiert?
LB: Wir wollen allen Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen die Chance geben, sich am Verfahren zu beteiligen. Die letzten Tage haben gezeigt, dass wir etwas mehr Zeit benötigen, um Eschershausen vertrieblich zu begleiten. Das Vertriebsbüro ist nach wie vor die persönliche Anlaufstelle vor Ort für Eschershausen und Umgebung. Es wird noch zwei Informationsveranstaltungen online geben, weiter wird die persönliche Ansprache angeboten und bei der Tür-zu-Tür-Maßnahme umgesetzt. Wir wollen die Aufmerksamkeit auf uns lenken und das Projekt in alle Köpfe tragen Herr Bürgermeister, wie zufrieden sind Sie mit den vertrieblichen Aktivitäten?
AF: Ich bin größtenteils zufrieden, obwohl es zu Beginn Schwierigkeiten gab. Im Vorfeld haben externe Dienstleister die Postwurfsendung nicht rechtzeitig zugestellt. Das ist bedauerlich, weil so einige Informationen nicht zeitgleich angekommen sind. Die Firma goetel ist hingegen sichtlich bemüht; es wurde ein Vertriebsbüro angemietet und es gab und gibt verschiedene Informationsveranstaltungen. Die Vertriebsphase ist zusammenfassend gut angelaufen und wird sich noch besser entwickeln. Das goetel Büro im Steinweg 14 ist dienstags und freitags von 13-18 Uhr besetzt.
Herr Stadtdirektor, Sie tragen als Verwaltungschef die Verantwortung für die finanzielle Entwicklung der Stadt Eschershausen, warum ist aus Ihrer Sicht Glasfaser wichtig für die Kommune?
JM: Wir müssen berücksichtigen, dass wir sicherlich nicht nur von der Wirtschaft leben, sondern auch von den Einwohnern. Bis vor kurzem war es so, dass viele in die großen Städte gezogen sind, wegen den dortigen Arbeitsplätzen, nun findet ein Umdenken statt, durch das Homeoffice. Die, die hier in Eschershausen und Umgebung aufgewachsen sind, bleiben hier oder kommen zurück und dafür ist es erforderlich ein leistungsstarkes Internet zu haben und anbieten zu können. Ebenso sind auch die Gewerbebetriebe und Schulen auf schnelles Internet angewiesen. Ich appelliere hier nochmal an alle Bürgerinnen und Bürger, dem Glasfaser-Projekt aufgeschlossen gegenüberzutreten und gemeinsam die Stadt auf ein neues technisches hohes Niveau zu heben. Wenn nicht jetzt, wann soll es dann geschehen?
Herr Bürgermeister und die Herren Stellvertreter: Wie nehmen Sie die Reaktion in der Bevölkerung wahr?
AWR: Ich persönlich unterstütze zu 100% den technologischen Fortschritt, den Glasfaser bietet. Leider ist die Reaktion unter den Einwohnern noch sehr zurückhaltend. Ich hoffe allen wird die Bedeutung des Projektes noch deutlicher.
FB: Das Projekt Glasfaser bereitet Eschershausen einen Weg in die Zukunft. Es ist aber manchmal schwer mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Durch den demographischen Wandel und die Altersstruktur unserer Stadt könnte es schwierig werden, unser Ziel zu erreichen und die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen, es ist aber nicht unmöglich.
AF: Wir haben ganz früh in der Vertriebsphase eine Sitzung mit allen Ratsmitgliedern abgehalten. Hier haben wir informiert und die Bereitschaft abgefragt. Ich bin stolz sagen zu können, dass alle gewählten Ratsmitglieder das Projekt voll unterstützen.
Herr Bürgermeister, wie sind die Projekte in den umliegenden Ortschaften gelaufen?
AF: Ich habe mit meinen Bürgermeisterkolleginnen und -kollegen gesprochen, z.B. in Wangelnstedt. Nach deren Aussage und nach eigener Inaugenscheinnahme sind die Baustellen sehr gut hinterlassen worden, alle Flächen, z.B. auch die Gehwege sind entsprechend wiederhergerichtet, die Arbeiten sind offensichtlich ordnungsgemäß erledigt worden.
Frau Burghardt, erklären Sie doch bitte nochmal den Ablauf von der Beauftragung über die Vertragsschließung bis zur Inbetriebnahme.
LB: Das wichtigste Etappenziel ist aus 40% der Haushalte die Aufträge zu erlangen. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass ein eigenwirtschaftlicher Glasfaserausbau möglich ist. Mit der Auftragserteilung ist der Startschuss für den Ausbau des eigenen Hausanschlusses gegeben. Nach erreichen unserer Quote folgt eine Besichtigung durch das beauftragte Bauunternehmen. Bei diesem Termin wird das Haus/Grundstück in Augenschein genommen, der Ausbau wird besprochen und in einem Protokoll festgehalten. Anschließend steht dem Bau nichts mehr im Wege.
Herr Bürgermeister, gibt es in den nächsten Jahren auch andere Wege zu einem Glasfaseranschluss in Eschershausen?
AF: Wichtig ist der zeitnahe Anschluss an das Glasfasernetz. Wir brauchen den technologischen Quantensprung schnellstmöglich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Jetzt entscheidet sich die Zukunft unserer Gemeinde. Öffentliche Förderprojekte sind aus meiner Sicht in den nächsten Jahren nicht umsetzbar. Es gibt zwar eine Vereinbarung mit dem Landkreis Holzminden zur Förderung, zunächst von außenliegenden Objekten, die privatwirtschaftlich nicht kostendeckend angeschlossen werden können. In diesem Zusammenhang muss allerdings beachtet werden, dass die kommunalen Haushalte kurzfristig einen öffentlich geförderten Ausbau in Gänze nicht zulassen werden. Jede privatwirtschaftliche Maßnahme hilft hier, das Ziel einer flächendeckenden Versorgung im Landkreis zu erreichen.
LB: Wer während der Vertriebsphase einen Auftrag abgibt, hat einen Haushaltsanschluss mit Glasfaser ab 0,00 €, anstatt nachträglich einem kostenintensiven Ausbau zu bezahlen.
Herr Bürgermeister, welche Argumente werden in der Bevölkerung gegen einen Glasfaserausbau genannt? Und wie begegnen Sie diesen Argumenten?
AF: Die Argumente gehen alle in eine Richtung: Ich bin zu alt, ich brauche das nicht mehr; was interessiert es mich, was mit meinem Haus passiert, meine Kinder sind eh nicht mehr hier; mir reicht, was ich habe, etc. Was häufig vergessen wird, Glasfaser bedeutet eine Wertsteigerung der Immobilie und bietet für den Nachwuchs oder neue Eigentümer eine leichtere Übernahme. Glasfaser liefert zuverlässig die bestellte Leistung, dies kann Kupfer nicht leisten. Den letzten in der Straße beißen oftmals die Hunde, da hilft auch kein Aufstocken des Tarifs, wenn nicht mehr Leistung ankommen kann. Ganz sicher wird es auch einen Wandel beim Fernsehen geben. Dies wird vermehrt über das Internet (IPTV) genutzt und braucht eine potente Verbindung, das kann nur die Glasfaser verlässlich leisten. Ich habe mich daher auch persönlich dazu entschieden, TV per Glasfaser zu ordern.
Frau Burghardt, gibt es Anreize, Werbeaktionen, bei einer Beauftragung bei der goetel GmbH?
LB: Neben den bereits genannten Vorzügen der Glasfaser, haben wir derzeit ein Amazon-FireTablet ausgeschrieben. Sie brauchen nur einen goetel Auftrag abgeben, unsere goetelRakete mitnehmen und sichtbar und kreativ auf Ihrem Grundstück zu platzieren.
Alle Anwesenden: Haben Sie schon einen Auftrag bei goetel GmbH abgegeben?
AWR: Ich habe einen Antrag abgebeben.
FB: Auch ich habe mich entschlossen, einen Antrag für einen Anschluss abzugeben.
JM: Ich habe hier den unterzeichneten Antrag für die Stadt Eschershausen, welchen ich heute noch an die Firma goetel übergebe.
AF: Ich erkläre mich selbstverständlich mit allen meinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern solidarisch und habe daher für alle Wohneinheiten in meinem Haus Anträge abgegeben. Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger nochmal intensiv über das Projekt der Glasfaser nachzudenken, um diese nachhaltige und zukunftsfähige Technik gemeinsam in Eschershausen aufzubauen. Dies ist eine einmalige Chance für alle Einwohnerinnen und Einwohner, sowie für die Gewerbetreibenden und die Schulen in unserer Stadt. Der Rat der Stadt steht hinter dem Projekt und bittet alle Bürgerinnen und Bürger um Unterstützung.
Foto: goetel