Stadtoldendorf (rus). Nahezu alle größeren Betriebe aus Stadtoldendorf und auch einige Unternehmer aus der Raabestadt haben auf Initiative von Thomas Bremer, Geschäftsführer der VG Orth, und auf Einladung der Stadt Stadtoldendorf einen Runden Tisch zur Ukrainehilfe in der Samtgemeinde gegründet. Über 400 Menschen sind es bereits, die in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf weitestgehend in privaten Unterkünften eine neue Bleibe gefunden haben. Der Runde Tisch soll künftig koordinieren und Hilfen bündeln.
„Viele Menschen aus der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf haben sich durch den großen Bevölkerungsanteil mit einem russischen, ukrainischen und kasachischen sprachlichen Hintergrund sehr schnell auf den Weg gemacht, um befreundete Familien aus der Ukraine nach Deutschland zu holen,“ sagte der Bürgermeister der Stadt Stadtoldendorf, Helmut Affelt im Rahmen der Veranstaltung. In der Stadt Stadtoldendorf wird die größte Anzahl ukrainischer Flüchtlinge betreut, nahezu jeden Tag kommen neue Menschen an, allein über 30 Kinder besuchen bereits die Oberschule in Stadtoldendorf, Tendenz steigend. Ein besonderer Dank geht insbesondere an alle Freikirchen Stadtoldendorfs, die bislang eine große Energieleistung aufgebracht hätten, betont die Stadt. Gleichwohl geht die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf davon aus, dass die Zahlen der Flüchtlinge noch erheblich ansteigen werden.
Thomas Bremer, Geschäftsführer der VG-Orth Stadtoldendorf, betonte in seiner Begrüßung die Notwendigkeit der Unterstützung aller Maßnahmen, die der Flüchtlingsunterbringung helfen können. Der Schwerpunkt solle zunächst in der Versorgung der Kinder und Jugendlichen liegen, als weitere Baustellen wurden die Suche nach Wohnraum und die Versorgung der Familien mit Lebensmitteln ausgemacht. „Es nützt keinem, wenn jede einzelne Firma allein agiert. Deshalb ist es zu begrüßen, dass die Stadt Stadtoldendorf eine Kopfstelle geschaffen hat, die alle Maßnahmen und Wünsche koordiniert.“ Die Stadtverwaltung hatte bereits Mitte März mit Birgit Preiß und Hubertus Berhörster früh eine zentrale Stelle für die Koordination geschaffen, während der Rat ebenso kurzfristig über 50.000 Euro Haushaltsmittel zur Verfügung stellte. Wichtige Themen, die Preiß und Berhörster, zurzeit angehen, sind etwa die Lebensmittelversorgung mit Hilfe der Tafel, die Kleidungsversorgung mit Hilfe des Gewandhauses und der Aufbau von Sprachkursen für geflüchtete Erwachsene.
Alle anwesenden Betriebe am ersten Runden Tisch betonten, dass sie zur Hilfeleistung bereit sind. Man verständigte sich, alle Maßnahmen und Finanzströme über die Kooperationsstelle abwickeln zu wollen und man möchte möglichst auch noch weitere Betriebe in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf für die „betriebliche Ukrainehilfe“ gewinnen. Bislang dabei sind, neben Preiß und Berhörster sowie Bürgermeister Helmut Affelt und Stadtdirektor Wolfgang Anders, die folgenden Unternehmen: VG Orth Stadtoldendorf, Perneck Optik-Uhren Eschershausen, Fricke-Arzt Eschershausen, Schott Stadtoldendorf, Rita Hartwig als Schulleiterin der Homburg Oberschule Stadtoldendorf, Waldemar Klewno vom EDEKA Stadtoldendorf, die Firma Matyssek-Metalltechnik und Linnhoff & Henne aus Stadtoldendorf, die Homburg Apotheke mit Wulf Kasperzik, das Entsorgungsunternehmen MRG, Optik Schröder aus Stadtoldendorf und die Firma Autohaus Vatterott aus Eschershausen und Holzminden. Nicht teilgenommen, aber Hilfe zugesagt haben bereits BIOMIN Stadtoldendorf, Dr. Jörg Hagenstein, Frank Krause vom Stadtoldendorfer Rewe-Markt und auch die Onlinezeitung Weser-Ith News wird mit einer zentralen Informationsweitergabe im Rahmen der aktuellen Berichterstattung unterstützen.
„Je größer das Netzwerk ist, desto effektiver kann unsere Hilfe sein,“ betont Bürgermeister Helmut Affelt und appelliert an alle weiteren Betriebe der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf, ob groß oder klein, die sich ebenfalls noch zum Runden-Tisch-Ukraine bei der Flüchtlingsbeauftragten Birgit Preiß,