Landkreis Holzminden (red). Sexuelle Belästigung wird von vielen gern anderswo als am eigenen Arbeitsplatz verortet. Dabei sind unerwünschte Anzüglichkeiten oder gar Berührungen im Beruf, insbesondere für Frauen durchaus keine Seltenheit. Immerhin 24, 5 Prozent, also ein Viertel aller Frauen haben bei einer repräsentativen Befragung im Rahmen einer bundesweiten Studie erklärt, schon einmal so etwas erlebt zu haben. Auf Initiative des Gleichstellungsbüros und des Personalrates haben die Führungskräfte der Kreisverwaltung jetzt eine Kampagne ins Leben gerufen, um eine stärkere Sensibilisierung für die Problematik im Kreishaus zu erzielen.
„Wir haben den Weltfrauentag als Beginn für die Kampagne gewählt“, erklärt Sigrun Brünig, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Holzminden. „Das heißt aber nicht, dass unsere Aufmerksamkeit nach diesem symbolischen Tag nachlassen wird.“ Der 8. März sei nur der Auftakt einer ganzen Reihe von Aktionen, mit denen das Thema aus der Tabuzone geholt werden solle. „Zusammen mit Landrat Michael Schünemann, der Ersten Kreisrätin Sarah Humburg und allen anderen Führungskräften wollen wir eindeutig Position beziehen“, so Brünig. Zum Aktionsplan gehört neben anderen Sensibilisierungsangeboten auch, Aufkleber an allen Spiegeln in den Landkreisgebäuden anzubringen oder einen aufklärenden Vortrag bei der nächsten Dienstversammlung zu organisieren.
„Es ist wichtig, dass jedem Einzelnen bewusst wird, wo entsprechende Schwellen überschritten werden, damit ein Problembewusstsein entsteht“, betonen auch Michael Schünemann und Sarah Humburg. Denn zu sexueller Belästigung am Arbeitsplatz gehören beispielsweise auch schon taxierende Blicke, anzügliche Bemerkungen oder unerwünschte Einladungen mit sexuellen Anspielungen. „Bei dem Thema tragen alle Kolleginnen und Kollegen die Verantwortung, das auch von anderen nicht zu dulden und gegebenenfalls einzuschreiten“, unterstreichen die Organisator*innen.
Foto: Drews/Landkreis Holzminden