Alfeld (red). Trüffel verbinden viele Menschen mit Urlaub und Mittelmeerländern wie Spanien, Frankreich oder Italien. Aber dass Trüffel auch hervorragend in Deutschland wachsen, ist vielen nicht bewusst. Fabian Sievers, Gründer von Leinebergland-Trüffel und Mitglied der Regionalmarke „Leinebergland pur“, besitzt in Alfeld eine Trüffelplantage und züchtet zudem Trüffelbäume in seiner Baumschule. Gestern bekam er Besuch von dem international angesehenen Trüffel-Experten und Forscher Gérard Chevalier sowie dem Spitzenkoch Jean-Marie Dumaine.
Trüffel sind unterirdisch wachsende Pilze, die ausschließlich in Symbiose mit Wirtsbäumen vorkommen. An den Feinwurzeln bestimmter Baumarten gehen Pilz und Baum eine Verbindung ein, die sogenannte Mycorrhiza. In einer Trüffelbaumschule wird diese Mycorrhiza kontrolliert hergestellt oder in anderen Worten die Wirtsbäume werden „geimpft“. Der gebürtige Franzose Jean-Marie Dumaine, der heute in Sinzig lebt, ist nicht nur Spitzenkoch in seinem Restaurant „Vieux Sinzig“. Er holte auch das verloren gegangene Wissen und Bewusstsein zum Trüffelanbau in Deutschland wieder hervor und legte 2006 als Mitbegründer des Ahrtrüffel e.V.s die erste Trüffelplantage in Deutschland mit an. In Sinzig findet inzwischen jährlich ein Trüffelsymposium statt. Gérard Chevalier gehört international zu den führenden Trüffel-Experten. Er hat über dreißig Jahre lang bei der INRA (Institut national de la recherche agronomique) in Frankreich, Europas führendem Agrarforschungsinstitut, gearbeitet und den größten Teil der Trüffelbaum-Produktion in Frankreich kontrolliert.
„Dass die beiden hier in Alfeld zu Besuch sind, ist schon etwas Besonderes für mich“, freut sich Fabian Sivers. „Ich denke, Alfeld hat ebenfalls das Potenzial eine Trüffelhochburg zu werden und den Trüffel als besonderes Highlight auch touristisch zu vermarkten.“ Die von der Region Leinebergland e. V. entwickelte Regionalmarke „Leinebergland pur“ bündelt regionale Produkte, steht für heimische Qualität und stärkt damit regionale Anbieter. Darüber hinaus bietet die Marke Vernetzungsmöglichkeiten für regionale Anbieter. Um als Produzent in die Regionalmarke aufgenommen werden zu können, müssen diverse Qualitätskriterien erfüllt werden. „Wir freuen uns, wie viele unterschiedliche und besondere regionale Anbieter es im Leinebergland gibt. Die Trüffel sind eine sehr besondere Spezialität, die wir auch nicht unbedingt im Leinebergland vermutet hätte. Toll, dass Monsieur Chevalier und Monsieur Dumaine aufgrund der langen Kontakte zu Fabian Sievers den Weg hierhin gefunden haben, um sich selbst ein Bild vor Ort zu machen und die Trüffel zu verkosten,“ so Theo Wegener, Berater bei Verein Region Leinebergland zum Thema Regionalmarke.
Unter www.leinebergland-tourismus.de können Neuigkeiten rund um die Regionalmarke verfolgt werden.
Foto: Region Leinebergland