Holzminden (red). Laurent Matthies von der Göttinger HAWK-Fakultät und ein Lehrerteam der BBS Holzminden haben gemeinsam mit dem AchsAR-Team des Zukunftszentrums Holzminden-Höxter (Prof. Dr. Alexandra Engel) eine innovative Leichtbauachse für Nutzfahrzeuge digitalisiert und in eine Augmented Reality-Anwendung überführt. Mit einer AR-Brille können Auszubildende der BBS Holzminden zukünftig virtuell die körperlich schwere und auch technisch zunehmend anspruchsvollere Arbeit an einer LKW-Achse einüben. Das Projekt ist so weit fortgeschritten, dass Arbeiten an einer realen Achse mit Überlagerung (Unterstützung) durch ein virtuelles Modell in der AR-Brille durchgeführt werden können. Die originale Leichtbauachse wurde dem Projekt von der Firma Jost Achsensysteme zur Verfügung gestellt.
Die Erprobung der Anwendung ist coronabedingt in den Berufsbildenden Schulen Holzminden und Northeim aktuell nicht möglich. Da lag es nahe, an einen Erprobungsort zu wechseln, in dem täglich an LKW-Achsen gearbeitet wird: Auszubildende, Ausbilder und Meister des Autohauses Beineke sowie Obermeister Michael Talke haben sich bereit erklärt, die Anwendung zu erproben. Das Zukunftszentrum Holzminden-Höxter (ZZHH) wird den Prozess evaluieren, so dass Technik, Anwendung und Unterrichtsszenarien weiter verbessert werden können. Für die BBS Georg-von-Langen-Schule Holzminden und das ZZHH ist das Projekt ein weiterer Meilenstein der Entwicklung und des Einsatzes digitaler Lernszenarien: Der mittlerweile selbstverständliche Einsatz von Lernplattformen wird nun ergänzt durch eine Lernsituation, in der Auszubildende in Interaktion treten wie in einer „echten“ Welt. Das spricht mehr Sinne an und fördert die Erinnerungsrate. Diese sogenannte Learning Experience überzeugt durch visuelle und räumlich-auditive Wahrnehmungen. Das macht Lernen – in Fortentwicklung der 2D-Lernszenarien in Lernplattformen – emotionaler erfahrbar und erfolgreicher.
Die Einführung von AR- und VR-Lernszenarien hat aber auch ganz praktische Vorteile für die berufsbildenden Schulen: Sie ermöglichen die standortübergreifende Zusammenarbeit von Schule und Betrieben, von Schulen untereinander und die intelligente Nutzung von Infrastruktur.
Foto/ Video: HAWK/ Kai Pöhl
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