Beverungen (red). Die Schülerinnen und Schüler des achten Jahrgangs der Sekundarschule im Dreiländereck Beverungen werden systematisch bei der Berufsorientierung unterstützt.

Die Berufswahl oder der Übergang in die Sekundarstufe II ist für die Schülerinnen und Schüler meistens ein Weg mit vielen Hürden. Bei der Vorstellung über die weitere Lebensplanung entstehen zum Beispiel laufend neue Berufsbilder, für andere gibt es plötzlich keine Nachfrage mehr.

Viele Jugendliche sind auch überfordert, schon früh die Weichen für den weiteren Lebensweg stellen zu müssen. Plötzlich sollen sie Wünsche, Neigungen und Interessen benennen. Selbst wenn dies gelingt, ist der passende Beruf bzw. die weitere Entwicklungsstufe noch lange nicht gefunden.

Eltern sind oft ratlos, wie sie ihrem Kind in dieser Phase helfen können. Sie wissen, dass die Wahl entscheidend für die Zukunft ihres Kindes ist. Aber die Kinder stehen sich in der Pubertät oft selbst im Weg und lehnen eine „Einmischung“ von außen ab. Eltern sind aber die wichtigsten Ratgeber bei der Zukunftsplanung ihrer Kinder. Bei den Jugendlichen zählt die Meinung der Eltern viel mehr als das, was Freunde, Verwandte, Lehrer oder Berufsberater empfehlen. Das sollte Mut machen, trotz der manchmal vielleicht schwierigen Kommunikation mit den Jugendlichen, immer wieder das Gespräch zu suchen.

Daher erhält die Berufsorientierung an der Sekundarschule im Dreiländereck einen besonderen Stellenwert. Alle Schülerinnen und Schüler sollen in Verbindung mit ihrem Schulabschluss eine realistische Anschlussperspektive entwickeln, um sich möglichst gezielt eine eigenverantwortliche und selbstbestimmte berufliche Existenz aufbauen zu können.

Im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss, Übergang Schule – Beruf NRW“ wurde daher in der vergangenen Woche für die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen zur Unterstützung der Berufsorientierung die Potentialanalyse von einem außerschulischen Träger durchgeführt. Sie durchliefen alle einen Tag lang einen Prozess, in dem sie sich und ihre Fähigkeiten besser kennengelernt haben. In der Potentialanalyse wurden mit Hilfe von unterschiedlichen Assessment-Aufgaben berufsrelevante Fähigkeiten der Jugendlichen erfasst. Im Schwerpunkt ging es um berufsbezogene Kompetenzen sowie um soziale und personale Fähigkeiten. Ausdrücklich will die Potentialanalyse nicht den Wunschberuf herausfiltern. Die Resultate sollen viel mehr motivieren, die Berufsorientierung gezielter anzugehen: Was kann, was will ich erreichen? Wie will ich später leben und arbeiten? Um dies gezielt feststellen zu können, erhalten die Jugendlichen in den nächsten 2 Wochen ein Feedback, bei dem die Eltern und auch die Schule einbezogen werden. Somit wird die berufliche Orientierung unterstützt und zukünftige Handlungsschritte werden vereinbart. Die Schülerinnen und Schüler erhalten eine schriftliche Ergebnisdokumentation. Zusätzlich sollen die Ergebnisse im „Berufswahlpass“ festgehalten werden, womit sie einen Eingang in die schulische Berufsorientierung finden.

Durch ihre Berufsberater, der Agentur für Arbeit und der Berufseinstiegsbegleitung im Kreis Höxter erhalten die Jugendlichen in ihrer weiteren Schullaufbahn berufliche Unterstützung.

Foto: Sekundarschule im Dreiländereck Beverungen