2020 ist auch für die Schulen des Landkreises ein außergewöhnliches  Jahr.  Gerade bei den geplanten Zeugnisübergaben und Abschlussbällen sorgte die Pandemie für völlig neue Abläufe. Trotzdem konnte auch  in diesem Jahr die Haupt- und Realschule Eschershausen ihre Erfolgsgeschichte fortschreiben. Alle Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen erhielten in diesem Jahr einen Abschluss und der stellvertretende Schulleiter Kai Conradi konnte als frohe Botschaft überbringen, dass „65 % aller Realschüler aus dem 10. Jahrgang den erweiterten Sekundarabschluss I bekommen und hiermit direkt auf ein Gymnasium wechseln könnten“.

28 Schülerinnen und Schüler absolvierten in diesem Jahr ihren Abschluss. Zwei Schülerinnen wurden mit dem Sekundarabschluss I Hauptschulabschluss verabschiedet. Neun Schülerinnen und Schüler bekamen den Sekundarabschluss I Realschulabschluss überreicht und 17 Schülerinnen und Schüler erreichten den Erweiterten Realschulabschluss. Vor dem Hintergrund der ungewöhnlichen Zeitumstände, da sich die Schüler in einer Phase mit Lockdown, Homeschooling und Präsenzunterricht  auf ihre Abschlüsse vorbereiten  mussten, ein wirklich sehr gutes Ergebnis.

Pünktlich um 10 Uhr zogen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften  in die festlich geschmückte Aula des Schulzentrums ein. Da auch hier die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden mussten, reichte der Platz nur aus, um gemeinsam mit allen Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften der Klassen diesen besonderen Tag zu feiern. „Auf das, was da noch kommt“ von Max Giesinger und Lotte sorgte dafür, dass auch während des Einzuges die Besonderheit dieses Tages unterstrichen wurde, denn diese Veranstaltung war absolutes Neuland, nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die Schulleitung und die Lehrkräfte.

Trotzdem war allen Beteiligten früh klar, dass die Absolventen einer feierlichen Veranstaltung beiwohnen sollten. In seiner Begrüßungsrede wies Kai Conradi gleich zu Beginn auf die Schwierigkeiten hin, die eine Schule unter Coronabedingungen aushalten muss. Es sei ihm und den Lehrkräften aber wichtig gewesen, einen „Maskenball“ zu verhindern und den Schülerinnen und Schülern ein Event zu bieten, das sich stark an der Unterrichtssituation der letzten Monate orientieren und eine besondere Feierlichkeit besitzen sollte.

Dies ist gelungen, denn wichtige Punkte wie die Verabschiedung der Konfliktlotsen oder die Auszeichnung der fairsten Schüler durch Jörg Winkelmann und die musikalische Untermalung durch Antje Widdra, wenn auch ohne die Schülerband, gehörten auch diesmal zum Ablauf.   Die Sozialpädagogin Nicole Kanar ließ es sich nicht nehmen, drei Schülerinnen zu verabschieden, die sich in den letzten Jahren intensiv in die Arbeit in der Schülervertretung eingebracht haben. Vor allem Erja Grude aus der 10a wurde hervorgehoben, die ihre Funktion als Schülersprecherin einfach nur „perfekt“ ausgefüllt habe.

Da es in diesem Jahr nicht möglich war, externe Gäste einzuladen, mussten die Möglichkeiten der digitalen Technik genutzt werden. Sowohl der Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Anders als auch der Vorsitzende der Raabe-Gesellschaft, Herr Marahrens ließen es sich nicht nehmen, in Videobotschaften die Abschlussschüler zum Erreichten zu gratulieren.  Gerade Wilhelm Raabe sei als junger Mann kein Vorbild für Zielstrebigkeit gewesen, hätte er doch mit 21 Jahren keinen Schulabschluss und nur eine abgebrochene Buchhändlerlehre vorzuweisen gehabt, so Marahrens. Trotzdem hätte er im Anschluss seinen ersten Roman veröffentlicht und doch noch eine bürgerliche Existenz begründet. Und so zeichnete Herr Marahrens auch in diesem Jahr zwei Schülerinnen der 10. Klassen für die besten Aufsätze aus. Celine Rammin erhielt in der 10 HS einen Buchpreis, Mathilda Manke konnte sich bei den Realschülern über das gleiche Präsent freuen.

Für die Zeugnisübergabe hatten sich die beiden Lehrkräfte Ines Johlen und Dörte Meyer etwas Besonderes einfallen lassen. Auf zwei schön dekorierten Tischen, auf denen auch die jeweiligen Abschlusspullover der Klassen 10a und 10b präsentiert wurden, konnten die Schüler von ihren Klassenlehrern Olaf Breker und Fabian Wyrwoll die Zeugnisse unter Einhaltung der Distanzregeln in Empfang nehmen. Als kleiner Trost für die nicht anwesenden Eltern wurde dieser Moment der Zeugnisübergabe bildlich festgehalten, um den Familien auch in Zeiten der Corona-Pandemie eine Erinnerung an diesen Tag zur Verfügung zu stellen.

Nach der Zeugnisübergabe richtete auch Herr Heise, der Vorsitzende des Förderkreises, per Videobotschaft aufmunternde Worte an die Abschlussschüler. Jeder Mensch hätte einen individuellen Wert, ähnlich wie ein 500 € Schein und dieser Wert würde sich nicht verändern. Die Schülerinnen und Schüler sollten immer freudig an ihre Schulzeit und an das Gelernte zurückdenken, denn das Leben würde immer Überraschungen bereithalten, aber am Ende sollten sie immer das Positive im Blick haben und sich immer ihres Wertes bewusst sein.

Unter den Klängen von Andreas Bourani ging es von der Aula auf den Pausenhof, um gemeinsam mit den dort wartenden Eltern auf den Sportplatz zu gehen, wo die Sozialpädagoginnen mit einer kleinen Überraschung warteten. Jeder Schüler erhielt einen mit Helium gefüllten Herzballon, an dem ein Kleeblatt mit einem notierten Zukunftswunsch des Einzelnen befestigt war. Auf das Kommando von Frau Kanar wurden die Ballons von den Schülern in den Himmel geschickt. Die roten Herzen gewannen schnell an Höhe und wie niemand vorhersagen kann, wohin die Pfade des Lebens den Einzelnen führen werden, flogen auch die Ballons Richtung des Iths und waren rasch dem Blick entschwunden.  Das soll für die Schülerinnen und Schüler nicht gelten, denn Herr Wyrwoll wies in seiner Abschiedsrede darauf hin, dass auch nach dem Ende ihrer Schulzeit die Ehemaligen immer wieder gerne an der HRS Eschershausen gesehen werden, um so ihren weiteren Lebensweg zu verfolgen.

Foto: HRS