Kreis Holzminden. Die Zuckerrübe ist ein hocheffizienter Sauerstoffspender und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Auf jedem Acker arbeiten tausende kleine Sonnenkraftwerke auf Hochtouren, die tagtäglich Sauerstoff produzieren. Die Zuckerrübe auf den Feldern wandelt CO2 mit Hilfe der Sonnenenergie in Zucker um, und produziert dabei auf einer Fläche von einem Hektar (100 x 100 m) so viel Sauerstoff, dass 100 Menschen ein Jahr davon atmen können. Über diese Höchstleistungen der süßen Ackerfrucht informieren Rübenanbauer Christof Möller aus Deensen (auf dem Foto rechts) und Dirk Wollenweber, Geschäftsführer des Zuckerrübenanbauerverbandes Südniedersachsen e.V.

Jetzt im August während der höchsten Wachstumsphase liefert jeder Hektar bis zu 150.000 Liter Sauerstoff am Tag. Rübenanbauer Möller: „Uns ist es wichtig, die Bedeutung der heimischen Zuckerrübe der Bevölkerung bewusst zu machen. Denn die Zuckerrübe produziert im Jahr mehr als dreimal so viel Sauerstoff wie die gleiche Fläche Wald.“ Die Zuckerrübe zeichnet zudem aus, dass sie im Vergleich mit anderen Kulturpflanzen den niedrigsten Wasserverbrauch aufweist. Auch diese Effizienz bei der Wasserausnutzung verdeutlicht den besonderen Stellenwert der Rübe.

Aktuell präsentieren sich die Rüben aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit eher unterdurchschnittlich. Die Rübe wächst zwar bis zu 2 m tief und kommt immer noch an die Wasserreserven. Aber die sind jetzt nach zwei trockenen Sommern vielerorts erschöpft. Wollenweber bleibt realistisch: „Die Erträge werden in diesem Jahr nicht an den Schnitt der vergangenen Jahre heranreichen.“

Möller und Wollenweber verdeutlichen zudem die derzeitig schwierige politische Situation für die Rübenbauern: „Die Landwirte müssen mit schwankenden Zuckerpreisen und unfairen Wettbewerbsbedingungen umgehen. Denn politisch beeinflusste Verzerrungen nehmen weiter zu: Sonderbeihilfen für den Rübenanbau sowie Ausnahmeregelungen beim Pflanzenschutz in anderen EU-Ländern führen zu massiven Wettbewerbsverzerrungen. Wir fordern die Politik auf, endlich konsequent für einheitliche Wettbewerbsbedingungen auf dem europäischen Zuckermarkt zu sorgen.“

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