Heinsen (r). Strahlendes Wetter und strahlende Gesichter bei den Akteuren um die neue Heinser Fähre. Und das hat einen Grund: Bereits nach Ablauf der ersten Hälfte der Fährsaison konnten mehr Personen über die Weser gebracht werden, als in den vergangenen Jahren pro Jahr übergesetzt wurden. In Zahlen bedeutet das konkret, dass seit dem Fährstart Mitte Mai rund 4300 Personen sicher an das andere Ufer gebracht wurden. In den vergangenen Jahren waren dies über die ganze Saison verteilt zwar auch schon immerhin rund 3500 Gäste, aber mit so hohen Zuwachsraten hat niemand gerechnet. „An Spitzentagen waren es dann schon mal bis zu 230 Personen, darunter auch ein Rollstuhlfahrer“, konstatiert der Vorsitzende Stephan von Garrel. Dass dies alles möglich ist, ist insbesondere den ehrenamtlichen Fährmännern- und frauen zu verdanken. Und laut den neuen Vorstandsmitgliedern klappt die Organisation des Fährdienstes problemlos. „Der ,Fährpool‘ besteht aus 20 Ehrenamtlichen, und einige davon unterstützen uns, obwohl sie kein Mitglied unseres Vereins sind“, so der 1. Vorsitzende.

Für die technische und praktische Einweisung sowie für die lückenlose Einteilung des Fährdienstes ist Benjamin Flor federführend zuständig. „Die neue Fähre spielt in allen Aspekten in einer anderen Liga als ihre Vorgängerin. Die hydraulische Bugklappe und der flache Rumpf haben sich als absolut praxistauglich erwiesen, einfach ideal für unseren Weserabschnitt“, stellt Flor zufrieden fest. Dennoch sind einige Probefahrten für jeden angehenden Fährmann oder -frau Pflicht. Denn jedes Boot hat seine speziellen Fahreigenschaften, und die gilt es vorher kennenzulernen.

Als Wassersportbegeisterter und Bootseigner war für Boris Schreiber aus Heinsen klar, dass er den Verein unterstützt – auch ohne eigene Mitgliedschaft. „Wenn sich keiner bewegt, dann bewegt sich nichts“, so Schreiber. Seine ersten Fährdienste verliefen wie bei allen anderen ohne besondere Vorkommnisse. „Viel interessanter sei, wer alles die Fähre nutze“, merkt Schreiber an. „Während meiner Schichten waren es nur eine Handvoll Gäste, vielleicht zehn Prozent, die aus der unmittelbaren Region kamen. Der Großteil waren Rad- und Wandertouristen aus dem überregionalen Raum bis hin zu Gästen aus Holland, Belgien, Dänemark oder Schweden.“ Damit scheint es noch ausreichend Besucherpotenzial zu geben, sollten sich zukünftig mehr Leute aus dem Kreisgebiet für einen Besuch der Fähre entscheiden. Der Fährverein freut sich jedenfalls über jeden seiner Gäste.

Noch eine weitere positive Mitteilung hat der Fährverein Heinsen zu verkünden: Die zum Großteil aus LEADER-Mitteln finanzierte Fähre nebst Wartehäusern wurden nun auch vom Amt für regionale Landesentwicklung geprüft. Im Rahmen einer Ortsbesichtigung mit entsprechender Probefahrt konnten die Mitarbeiter hinter der ordnungsgemäßen Mittelverwendung einen Haken setzen: „Alles im grünen Bereich“, hieß es. Somit sind nun die letzten Formalitäten um die Anschaffung der Heinser Fähre abgeschlossen, sodass der Fährverein entspannt auf die restliche Saison blicken kann.

Foto: Boris Schreiber