Holzminden (red). „Alter 36 Jahre, Gesicht lang, Zähne schlecht, Bart rasiert“ - das stand im Steckbrief von Georg Bartels, den das „Hannoversche Polizeiblatt“ am 24. Februar 1869 verbreitete. Der Wilderer war wegen versuchten Mordes an einem Polizisten zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden, hatte jedoch aus der Celler Anstalt entfliehen können. Im Frühjahr 1869 jagten Gendarmen, Forstbeamte und Soldaten den vermeintlichen „Schwerverbrecher“ aus Sievershausen.
Bartels, genannt „Schötchen“, war jedoch nicht zu fassen, da er zahlreiche Unterstützer besaß. Die Bewohner der armen Walddörfer, die ihn für unschuldig hielten, freuten sich, dass er immer wieder seinen Häschern entkam und sammelten Geld, damit er nach Amerika auswandern konnte. Später adelten sie Georg Bartels zum Rebellen, zu einem Helden der kleinen Leute.
Dr. Wolfgang Schäfer schildert in einem Vortrag der Kreisvolkshochschule Holzminden das Leben des berühmtesten Sollinger Freischützen und vermittelt Einblicke in die Sozialgeschichte der Region. Der Vortrag findet am Montag, dem 16. Oktober 2017 um 19.00 Uhr im Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern statt. Nähere Informationen dazu auch auf der Homepage www.kvhs-holzminden.de.
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