Amelungsborn (mk). Beim mittlerweile 6. Schäfer- und Hutefest erwartete die Besucher am vergangenen Sonntag in dem besonderen Ambiente des Klostergeländes Amelungsborn ein abwechslungsreiches Programm. Als Veranstalter fungierten auch dieses Mal wieder die Solling-Vogler-Region im Weserbergland, der Naturpark Solling-Vogler, der Landkreis Holzminden, die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Holzminden und selbstverständlich die Schäfereibetriebe des Landkreises.
Mit dem Niedersächsischen Landwirtschaftsminister Christian Meyer eröffnete Landrätin Angela Schürzeberg, welche auch die Schirmherrschaft über das Traditionsfest im Solling inne hat, das über den Landkreis hinaus bekannte Schäfer- und Hutefest. Ihre lobende Bestätigung und Unterstützung für die Weidewirtschaft in der Solling-Vogler-Region mit Tieren betonten beide in ihrer Ansprache noch einmal besonders.
Bereits kurz nach der offiziellen Eröffnung um 11:00 Uhr füllte sich das altehrwürdige Klostergelände schnell mit interessierten Besuchern. Spannendes um das Schäferhandwerk konnten die wissbegierigen Gäste erfahren, wobei im Zentrum dieses Events die Schaustellung der unterschiedlichen Schafrassen und das Schauscheren waren. Dieses alte Handwerk der Scherkunst konnte live vor Ort beobachtet werden, was von zahlreichen Zuschauern interessiert angenommen wurde. Mehrere 1.000 Besucher aller Altersgruppen suchten am Tag des offenen Denkmals den Weg auf das Klostergelände und tauchten ein in eine Welt, welche heutzutage nicht mehr so alltäglich zu finden ist.
Eine uralte und die Gegend prägende Tradition - Die Schäferei
Bei den Hutevorführungen mit dressierten Hütehunden und der dazu erklärenden Rasseschau der europaweit gezüchteten Hütehunderassen sah man durchaus des Öfteren in beeindruckte Gesichter. Sowohl bei dem Großvater, der seinen Enkel ein Stück Geschichte aus seinem Leben zeigte, als auch bei der jüngeren Generation, die sich den Tieren manchmal auch ziemlich nah heran wagte. Auch die erklärenden Rasseschauen der Schafarten von Ludwig Raßmann waren wie üblich ein Anziehungspunkt für die Besucher.
Zudem hatten große und kleine Besucher die Gelegenheit, noch in andere alte Handwerksberufe hinein zu schnuppern und ein besonderes Erlebnis mitzunehmen. Filzen und Spinnentechniken, Korb- und Stockmacher zeigten traditionelles Handwerk und wurden von den Gästen aufmerksam beobachtet. Manch einer der kleineren Gäste bot seine Hilfe an, welche auch nicht unbedingt abgelehnt wurde.
Streuobstwiesen – eine lockende Versuchung
Erstmals gab auch zum Thema Streuobst in diesem Jahr einen informativen und äußerst schmackhaft zu erkundenden Stand. Vertreten durch den BUND Niedersachsen klärte er über Streuobstwiesen im Allgemeinen, jedoch im Besonderen über die Projekte „Schatztruhe kulturhistorische Obstgärten“ und „Zusammenarbeit zur Erhaltung von Streuobstwiesen in Niedersachsen“ auf. Außerdem war ein Experte vor Ort, der mitgebrachte Äpfel aus dem heimischen Garten nach Sorten bestimmen konnte. Das Highlight jedoch war das Streuobst-Quiz, bei dem acht Obstbäume alter Sorten durch den BUND Niedersachsen verlost wurden.
Hochwertiges regionales Produkt – ein Garant für die Region
Geschmackvoll wurden die Besucher auf eine kulinarische Entdeckungsreise durch die Solling-Vogler-Region und das Weserbergland eingeladen. Mitgenommen von den Landwirten, Schäfern und verwertenden Handwerksbetrieben der Region und ausgiebig von zahlreichen Genussliebhabern geprüft.nMittlerweile ist die Schafhaltung sowohl ein bedeutender landwirtschaftlicher Erwerbszweig im Weserbergland sowie auch ein enorm wertvoller Beitrag zur Pflege der Kulturlandschaft in der Region. Das hochwertige Fleisch der Lämmer liefert zudem ein ausgezeichnetes Produkt, verbunden mit der artgerechten Haltung und der aus der Natur belassenen Futtergrundlage. Diese besteht beinahe fast vollständig aus dem Gras der Natur- und Landschaftsschutzgebiete der Solling-Vogler-Region und sorgt für den würzigen Geschmack, den am Tag auch die Besucher des Schäfer- und Hutefestes testen konnten. Für die Solling-Vogler-Region bedeutet dieses eine Gewährleistung für ein hochwertiges regionales Produkt. Beim Schäfer- und Hutefest in Amelungsborn konnten diese Erzeugnisse von Schaf und Rind dann auch an einem der zahlreichen Verkaufsstände auf dem Klostergelände erworben werden.
Fotos: mk