Eschershausen (lbr). So voll war das Stadthaus selten - zahlreiche Bürgerinnen und Bürger besuchten am gestrigen Mittwochabend die Sitzung des Stadtrates Eschershausen. Auf der Tagesordnung stand erneut das Thema der Hundesteuer-Satzung.
Im Januar verabschiedeten die Stadt Eschershausen, so wie alle Gemeinden in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf, eine neue Satzung zum Thema Hundesteuer, bei der gefährliche Hunde höher besteuert werden sollten. Dies betraf jedoch nicht nur Hunde die durch eine Fachbehörde als gefährlich eingestuft wurden, sondern beinhaltete auch eine Rasseliste. „Bei den nachfolgend genannten Rassen sowie Kreuzungen mit mindestens einem Teil aus den genannten Rassen wird die Gefährlichkeit angenommen. Diese kann aber widerlegt werden durch einen Wesenstest: American Bulldog, Bullmastiff, Dogo Argentino (Argentinische Dogge), Dogue de Bordeaux, Fila Brasileiro, Mastiff, Mastino Español, Mastino Napoletano, Rottweiler“, hieß es in Satzung, die damals einstimmig verabschiedet wurde.
Dies sorgte bei einigen Hundehaltern für Unmut, da die niedersächsische Hundeverordnung sagt: „Kein Hund gilt allein auf Grund seiner Rasse als gefährlich.“ Hundehalterin Monika Hoffmann aus Eschershausen startete darauf hin eine Online-Petition und sammelte mehr als 1.150 Unterschriften. Außerdem traten die Hundehalter mit der Politik in Verbindung.
In der jüngsten Sitzung des Stadtrates verabschiedeten die Mitglieder nun eine neue Satzung, die die keine umstrittene Rasseliste beinhaltet, sondern nur Hunde, die von einer Fachbehörde als gefährlich eingestuft wurden, höher besteuert. Diese neue Hundesteuer-Satzung tritt rückwirkend ab dem 1. Januar 2024 in Kraft. Kosten für bereits durchgeführte Wesenstests werden jedoch nicht erstattet.
Stadtdirektor Andreas Fischer entschuldigte sich zunächst bei den Betroffenen und erklärte, dass man hier einfach auf die Samtgemeinde vertraut habe. Die Stadt Eschershausen sei zudem bisher die einzige Gemeinde, in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf, die nun eine andere Satzung, ohne Rasseliste, verabschiedet habe.
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