Holzminden (zir). Die Astrid-Lindgren-Schule in Holzminden soll eine neue Turnhalle erhalten. Diese Entscheidung steht bereits seit dem 27. Februar im Bauausschuss der Stadt Holzminden fest. Dennoch soll die Turnhalle möglichst kostengünstig gebaut werden. Hierzu stellten Dr. Philipp Lüttke von der agn Projektmanagement GmbH und Thorsten Luka von den Luka-Ehser Architekten bei der Sitzung des Bauausschusses am vergangenen Dienstag sechs mögliche Einsparpotenziale vor, die von den Ausschussmitgliedern diskutiert wurden.
Im Folgenden stellten Lüttke und Luka die folgenden Einsparmöglichkeiten vor:
1. Deckenhöhe
Die Deckenhöhe soll nicht mehr sechs Meter betragen. Stattdessen ist die Normhöhe einer Einfeldhalle von 5,50 Metern vorgesehen. Dadurch könnten rund 35.000 Euro eingespart werden.
2. Dachkonstruktion
Auch bei der Dachkonstruktion wurde geprüft, ob Alternativen zum geplanten Flachdach Kosteneinsparungen bringen könnten. Zur Diskussion standen ein Pultdach mit fünf Grad Neigung sowie ein Satteldach, ebenfalls mit fünf Grad Neigung. Es wurde festgestellt, dass sowohl Pult- als auch Satteldach ein größeres Volumen hätten, was zu höheren Betriebskosten führen würde. Somit bleibt das Flachdach die kostengünstigste Variante.
3. Fenster Würden die Fensterflächen im Bereich „Gangzone Schulhof“ um etwa 66 Prozent reduziert werden, ließen sich rund 12.000 Euro einsparen.
4. Fassade
Neben einer Holzschalung, die der Fassade des neuen AsLi-Gebäudes nachempfunden ist, wurden vier weitere Optionen für den Fassadenbau geprüft. Lüttke und Luka stellten unter anderem die Varianten „Vorhangfassade Beton“, „Vorhangfassade mit hinterlüfteten Faserzementplatten“, „Vorhangfassade aus Profilblechtafeln“ und „Verblendziegelmauerwerk“ vor. Dabei zeigte sich, dass die Holzschalung bereits die günstigste Variante ist. Die anderen Optionen würden Mehrkosten zwischen 77.000 und 100.000 Euro brutto verursachen.
5. Heizung
Geplant ist derzeit der Einsatz einer Wasser-Wärmepumpe für die Sporthalle. Eine kostengünstigere Alternative wäre eine Luftwärmepumpe. Das Einsparpotenzial bei der Wärmeversorgung läge bei etwa 60.000 Euro brutto. Allerdings würde eine Luftwärmepumpe eine schlechtere Energiebilanz aufweisen. Zudem müssten die notwendigen Aufstellflächen auf dem Schulhof eingerichtet werden, was den dortigen Betrieb einschränken würde.
6. Geräteautomatik-Kopplung
Die Geräteautomatik-Kopplung dient dem Hausmeister als Hilfsmittel, um technische Fehler in den Schulgebäuden schnell zu erkennen. Würde man auf diese Funktion bei der Sporthalle verzichten, ließen sich etwa 25.000 Euro brutto einsparen. Die Verbindung der Pausengong-, Sprach-, Telefon- und Datenanlagen zwischen Schule und Sporthalle wäre davon jedoch nicht betroffen.
Der Ausschuss entschied, das Flachdach mit einer Höhe von 5,50 Metern umzusetzen. Die Fenster und die Holzfassade sollen wie geplant realisiert werden. Auch die Wasser-Wärmepumpe bleibt vorgesehen. Lediglich auf die Geräteautomatik-Kopplung zwischen Schule und Sporthalle wird verzichtet. Diese Empfehlung wird dem Verwaltungsausschuss vorgelegt.
Der Zeitplan sieht vor, dass der Baubeginn am 5. Januar 2026 erfolgt. Die Fertigstellung der Turnhalle ist für den 20. April 2027 geplant.
Foto: zir