Holzminden/Hannover (red). In der vergangenen Plenarwoche hatte Uwe Schünemann, CDU, zu einem Besuch des Niedersächsischen Landtages nach Hannover eingeladen. Nach einer gut einstündigen Busfahrt wurde die Besuchergruppe, bestehend aus Schülerinnen und Schülern des Campe Gymnasiums Holzminden, Gästen des CDU-Kreisverbandes Holzminden und Mitgliedern der Frauen Union Northeim, vom Abgeordneten Schünemann auf der Landtagstreppe herzlich begrüßt. Während einer Einführung durch eine Mitarbeiterin des Besucherdienstes wurden die Besucher mit der Wahl und den Aufgaben des Landtages vertraut gemacht. Von besonderem Interesse war die Frage, wie die Mandate der nicht direkt gewählten Abgeordneten vergeben werden und wie die Überhang- und Ausgleichsmandate berechnet werden.
Im Anschluss an die Einführung konnten die Teilnehmer auf der Besuchertribüne mehrere "Erste Beratungen" verfolgen, die nach Vorstellung und Aussprache in die zuständigen Fachausschüsse überwiesen wurden - darunter die von der CDU eingebrachte "Änderung des Niedersächsischen Wassergesetzes". Wasser ist ein zunehmend kostbares Gut, mit dem auch bei der Beregnung und Berieselung von Flächen in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Erwerbsgartenbau sorgsam umgegangen werden muss. Regelungen für Sportvereine finden sich in diesem Gesetz bisher nicht, obwohl große Flächen, wie beispielsweise Fußballplätze, davon betroffen sind.
Abschließend stellten sich Uwe Schünemann sowie die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt der gut vorbereiteten Diskussion der Teilnehmer. Es wurden Fragen zur Digitalisierung, zum Datenschutz und zur Datensicherheit an Schulen gestellt. Besonders beschäftigt die Schülerinnen und Schüler aber die Entwicklung der sozialen Medien, die immer mehr in den Schul- und Alltag eindringen. Bereits vor zwei Jahren hatte die CDU-Kreistagsfraktion zu einer gut besuchten Veranstaltung mit Silke Müller, Schulleiterin einer Oberschule in Niedersachsen und Bestsellerautorin, eingeladen. Der Antrag, "Digitale Ethik" an den Schulen des Landkreises zu behandeln, wurde damals vom Kreistag allerdings abgelehnt. Uwe Schünemann, auch Fraktionvorsitzender der CDU Kreistagsfraktion, versprach, dieses wichtige Thema erneut aufzugreifen.
Erneut wurde der Punkt Schulen im Landkreis diskutiert, wobei neben der Schulstruktur vor allem das Problem der Schülerbeförderung im Mittelpunkt des Interesses stand. Seit der Einführung der neuen Fahrpläne zu Beginn des Schuljahres sind viele Schulen im Landkreis nicht nur schlechter zu erreichen, ob der Schulbus überhaupt fährt, gleicht inzwischen einer Lotterie. Die Einrichtung eines Notfahrplans und zahlreiche Gespräche zwischen Landkreis, ZVSN, RBB, Politik und Elternvertretern sowie eine erste Abmahnung haben bisher keine grundlegende Verbesserung gebracht. Die beiden Abgeordneten versprachen, sich auf Verbands- und Landesebene für eine Verbesserung der Situation einzusetzen.
Entscheidend für den weiteren Lebensweg der Schülerinnen und Schüler ist eine umfassende Berufsorientierung. Hier wurden neben der Studienberatung auch Informationen über die Perspektiven der dualen Ausbildung gefordert. „An den Gymnasien muss dieses Angebot noch optimiert werden“, so Uwe Schünemann. Aber auch die Attraktivität der dualen Ausbildung müsse gesteigert werden. Deshalb habe die CDU die duale Ausbildung für den Erzieherberuf gefordert. Danach gäbe es vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten, zum Beispiel durch ein Studium an der HAWK. Dieses werde auch berufsbegleitend angeboten.
Die Teilnehmer bedankten sich für die interessanten Einblicke und die gute Organisation des Ausflugs und nutzten die Zeit bis zur Abfahrt des Busses für einen Bummel durch Hannover. Der Termin für die nächste Landtagsfahrt steht schon fest. Wer sich im Dezember für einen Blick hinter die Kulissen des Landtags mit Besuch des Weihnachtsmarktes anmelden möchte, meldet sich bitte unter
Foto: Echzell