Holzminden (red). Zu seinem Informationsbesuch beim Polizeikommissariat Holzminden informierte sich der hiesige Landtagsabgeordnete Christian Meyer über die Sicherheitslage im Landkreis. Begrüßt wurde er vom neuen Leiter der Polizeidienststelle in Holzminden Oliver Busche aus Heinsen, der wie Meyer ebenfalls sein Abitur am Campe-Gymnasium machte. Oliver Busche stellte den Sicherheitsbericht für den Landkreis Holzminden vor. Bei insgesamt 3399 Straftaten im Landkreis konnte die Aufklärungsquote auf 73,4 % erneut gesteigert werden. Bei den Körperverletzungen und Rohheitsdelikten konnten sogar 95 % der 654 Fälle aufgeklärt werden. Insgesamt liegt der Landkreis Holzminden bei der Kriminalität deutlich unter dem Landesdurchschnitt, stellte Meyer erfreut fest und lobte die Arbeit der hiesigen Polizei. Sorge bereitet weiterhin die Zunahme häuslicher Gewalt gegen Frauen und Kinder.
„Das Frauenhaus in Holzminden ist überfällig“, stellte Meyer fest. Auch die zunehmende Rohheit, Beleidigungen und Angriffe auf Polizeibeamte, Rettungskräfte und Politiker bereitet gemeinsame Sorge. „Auch ich bin schon im Netz aus Kreisen der AfD bedroht und beleidigt worden“, stellte Meyer fest und regte Strafanzeigen in solchen Fällen an. "In meinem Fall musste der AfD-Politiker am Ende eine hohe Geldstrafe zahlen". Das Land Niedersachsen habe jetzt endlich eine Sonderstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von Hass und Hetze im Internet eingerichtet.
Busche wies auch auf die Prävention im Bereich der Abzocke älterer Menschen durch den Enkeltrick und fingierte Telefonanrufe hin. Hier werden auch Banken und Geldinstitute sensibilisiert, wenn dort auf einmal sehr viel Bargeld abgeholt werden soll. Im Vergleich zu 2020 mit 313 Fällen wurden 2021 nur noch 54 Fälle von Straftaten zum Nachteil älterer Menschen registriert. Aber die Aufmerksamkeit und der Schaden bleibt hoch.
Im Bereich der Verkehrsunfälle gab es nach Corona wieder einen leichten Anstieg auf 1612 Verkehrsunfälle im Kreis. Neben Handynutzung bleibt überhöhte Geschwindigkeit eine Hauptursache. Erfreulich war ein Rückgang der Zahl der Motoradunfälle im Kreis und die niedrigste Anzahl an verletzten Motorradfahren mit 30 Personen. Meyer warb weiterhin für gezielte Geschwindigkeitskontrollen an Unfallbrennpunkten und lobte die Präventionsarbeit der Polizei aber auch gezielte Arbeit gegen aufgetunte besonders lärmende PKW- und Motorräder.
Foto: GRÜNE