Landkreis Holzminden (red). Im Kampf für gleiche Rechte bleibe noch viel zu tun – zu dieser Bilanz kamen Rednerinnen fast aller Fraktionen im Bundestag, der sich am gestrigen Donnerstag, den 17. Februar 2022, schon gut drei Wochen vor dem eigentlichen Termin am 8. März mit der Lage von Frauen in Deutschland befasste. Die heimische CDU-Bundestagsabgeordnete, Mareike Lotte Wulf, hat im Rahmen dieser vereinbarten Debatte zum Internationalen Frauentag ihre erste Rede im Deutschen Bundestag gehalten.
Wulf sprach als zweite Rednerin in der Bundestagsdebatte direkt nach der Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen) und ging unmittelbar auf Ausführungen der Ministerin ein: „Bei vielen Themen stimmen wir überein. Bei vielen Themen hätte ich mir aber auch ein bisschen mehr als wohlwollende Apelle und Ankündigungen gewünscht, ein bisschen mehr Konkretes; das haben die Frauen in diesem Land verdient“, so Wulf.
Grundsätzlich resümierte Wulf in ihrer rund sechsminütigen Rede, dass Corona eine Krise der Frauen sei. „Frauen schultern im Gesundheitswesen eine Hauptlast der Pandemie. Frauen haben im Lockdown die Versorgung von Kindern und das Homeoffice übernommen. Sie sind und sie waren in Grundschulen und in den Kitas dem Virus besonders ausgesetzt“, führte Wulf aus. Ferner seien ihre Arbeitsplätze in der Pandemie besonders betroffen und Frauen sowie Mädchen im Lockdown-Jahr 2020 vermehrt Opfer häuslicher und sexualisierter Gewalt geworden.
Vor diesem Hintergrund wandte sich Wulf mit konkreten Forderungen an die Bundesregierung, die u.a. durch Familienministerin Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen), Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Außenministerin Anna-Lena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) in der Debatte im Deutschen Bundestag vertreten war. So forderte Wulf neben einer bundesweit einheitlich geregelten Vergütung in der Erzieherausbildung die Ampel-Regierung auf, die gezielte Vorratsdatenspeicherung als wichtiges Mittel in der Bekämpfung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder nicht pauschal auszuschließen. Bei der angekündigten Erhöhung des Mindestlohns mahnte sie ferner an, dies nicht als einzige Maßnahme für Frauen im Arbeitsmarkt zu sehen. Frauen profitieren von einer guten Konjunktur und Arbeitsplätzeaufbau. „Wir werden diese Regierung daran messen, wie schnell sie hochwertige, sozialversicherungspflichtige und gerne tariflich vergütete Jobs für Frauen schafft“, so Wulf.