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Samstag, 23. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Landkreis (red). Mit einer herzlichen Gratulation an den frisch gewählten Bürgermeister der Kreisstadt Holzminden Christian Belke konnte Hermann Grupe den Kreisparteitag in Golmbach eröffnen. „Wir freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen in unserer Region“. Und bewusst habe man an diesem Abend auch Landrat Michael Schünemann eingeladen, der ebenso herzlich begrüßt wurde. „Wir erhoffen uns einen Neustart von ihnen Beiden hin zu einem gedeihlichen Miteinander und das möchten wir als Liberale sehr gern unterstützen“. 

Bei der Bewertung der eigenen Ergebnisse entwickelte sich das Wort „Demut“ an diesem Abend in Golmbach zum Lieblingswort von Hermann Grupe. Mit einem solchen Ergebnis, das die Kreis -FDP bei der Kommunal- und Bundestagswahl im September erhalten habe, habe niemand rechnen können. „Wir sind den Wählerinnen und Wählern sehr dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns, auch in den nächsten Jahren die Zukunft in vielen Gemeinden und im Kreis mitgestalten zu dürfen. Wir werden uns nicht auf den hervorragenden Ergebnissen ausruhen, sondern sind motiviert bis in die Haarspitzen, auch bei der Landtagswahl im Herbst 2022 wieder gut abzuschneiden. „Denn nach der Wahl ist vor der Wahl!“, ruft er seinen Parteifreundinnen und Parteifreunden bei der Eröffnung des Kreisparteitags in Golmbach zu. 

Schon bei der Kommunalwahl 2016 konnte die Kreis-FDP einen Stimmenzuwachs von vier Prozent verbuchen. „Ein Zuwachs von weiteren vier Prozent hat mein Vorstellungsvermögen wirklich übertroffen! Das ist eine große Verantwortung, die die Bürgerinnen und Bürger uns in vielen Bereichen des Landkreises übertragen haben“, sagt Hermann Grupe dankbar. Als Beispiel nannte er die Liberalen im Flecken Bevern, die 35,5 Prozent erreicht haben. „Hier war das Thema „Oberschule“ mit Sicherheit entscheidend. Deshalb setzen wir uns auch weiterhin für den Erhalt der Schule ein.“ Auch in der Stadt Eschershausen mit 31,7 Prozent und in der ganzen Samtgemeinde Eschershausen - Stadtoldendorf habe man eine überragende Zustimmung zu dem auch hier bestimmenden Thema der Schulstruktur erhalten. „Die FDP - Kreistagsfraktion hat immer vorbehaltlos den Vorschlag von Landrat Michael Schünemann für eine ‚Schule Nord‘ unterstützt und das wurde durch einen klaren Wählerauftrag unterstützt“, stellte Hermann Grupe fest. 

Äußerst erfreulich sei es, dass der liberale Aufschwung nicht nur an den Wahlergebnissen ablesbar sei, sondern auch an den Mitgliederzahlen. „Unser Kreisverband zählt aktuell 164 Mitglieder, so viel wie nie zuvor. Auffallend ist, dass sich besonders junge Leute für ein liberales Parteibuch entscheiden. Das ist eine großartige Motivation für uns!“ 

Eigentlich waren drei Ehrengäste beim Parteitag vorgesehen. FDP-Landeschef Dr. Stefan Birkner sollte an der Basis von der Regierungsbildung in Berlin berichten. Leider musste er kurzfristig absagen, da er als Leiter einer Arbeitsgruppe inzwischen an den Koalitionsverhandlungen in Berlin beteiligt ist. Der neue Holzmindener Bürgermeister Christian Belke stellte in seinem Grußwort heraus, dass es genügend Themenüberschneidungen in Stadt und Landkreis gebe und er sich mit Landrat Michael Schünemann eng abstimmen werde, um die wichtigen Themen voran zu bringen. „Ich bin froh, wenn es am 1. November endlich losgeht und ich meine Ideen zum Wohl von Holzminden umsetzen kann. Wichtig ist mir, dass wir die Aufgaben, die vor uns liegen, gemeinsam und mit Respekt angehen.“ Er bedankte sich außerdem für die große Unterstützung, die während des Wahlkampfes aus den Reihen der FDP erhalten habe. 

Landrat Michael Schünemann zog nach zwei Jahren im Amt eine Zwischenbilanz. Ebenfalls beim FDP-Parteitag in Golmbach hatte er seinerzeit seine Ziele für den Landkreis formuliert. Begonnen habe er mit einem hohen Defizit im Jugendamt, das auch leider weiterhin befeuert werde. Dann kam Corona und die Inobhutnahmen schnellten (natürlich nicht nur im Landkreis Holzminden) in die Höhe. „Durchschnittlich nehmen wir 24 Kinder monatlich in Obhut. Jede Inobhutnahme kostet um die 12.000 Euro pro Monat. Da kann sich jeder ausrechnen, wie dieser traurige Umstand zu Buche schlägt und was das nicht zuletzt auch über den Zustand unserer Gesellschaft sagt“, berichtet der Landrat. „Die Erstattungen vom Land reichen bei weitem nicht aus, um diese finanziellen Belastungen abzufedern. Und natürlich hat Corona auch alles verändert. Mitarbeiter aus anderen Abteilungen mussten ins Gesundheitsamt abberufen werden, um dort die enorme coronabedingte Mehrarbeit leisten zu können. Der Fachkräftemangel macht auch vor der Verwaltung nicht halt. Heute fehlen immer noch 30-35 Stellen.“ Und natürlich beschäftige ihn und die Verwaltung auch die Schulpolitik. „Links, rechts, vor und zurück. Wir haben alles auf links gekrempelt und trotzdem keine tragfähige Lösung gefunden. Ich bin gespannt darauf, was durch die neuen Koalitionen im Kreistag passiert.“ Er sei sich sicher, dass alles wieder auf den Prüfstand müsse, wenn kein Kompromiss gefunden werde. „Zur Wahrheit gehört auch, dass die meisten Bürger die Schuldiskussion satt haben und auch andere Probleme wie Klimaschutz, Digitalisierung oder Wirtschaftsförderung verstärkt abgearbeitet werden müssen“, ergänzt Schünemann. 

FDP-Kreisvorsitzender Hermann Grupe stimmt dem Landrat zu. Der neue Kreistag müsse schnell den Weg ebnen, bestmögliche Beschulung für unsere Kinder zu verwirklichen. „Es ist doch gar keine Frage, dass auch Schulen zusammengefasst werden müssen. Wir haben schließlich nur 420 Schüler im Landkreis, davon allein 200 in Holzminden.

Foto: FDP

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