Harz/Brocken (red). Am Freitagnachmittag, 6. September, brach gegen 14 Uhr ein Waldbrand nahe der Kesselklippe am Brocken aus. Innerhalb kürzester Zeit breitete sich das Feuer stark aus und umfasst in der Folge acht Brandherde. Diese bewegten sich gestern, angetrieben durch den Wind, in westliche Richtung. Die Flammenfront erstreckt sich bereits über 300 Meter am Königsberg.
Evakuierungen und Gebietssperrungen
Sofort nach Ausbruch des Feuers begann die Evakuierung des Brockens und der umliegenden Wanderwege. Alle Besucher wurden dazu aufgerufen, das betroffene Gebiet umgehend zu verlassen. Alle Veranstaltungen in der Region, inklusive der für das Wochenende geplanten Events am Brocken, sind abgesagt. Die Bevölkerung wird eindringlich gebeten, die Zufahrtsstraßen freizuhalten, um die Einsatzkräfte nicht zu behindern.
Schwierige Löscharbeiten
Die Löscharbeiten gestalten sich als äußerst schwierig. Mehr als 150 Einsatzkräfte aus den Landkreisen Harz, Goslar und Göttingen sind vor Ort und kämpfen mit allen Mitteln gegen die Flammen. Am Boden setzen sie auf sogenannte Riegelstellungen, um die Ausbreitung des Feuers einzudämmen. Zusätzlich wurden Löschflugzeuge und ein Hubschrauber eingesetzt, die das Feuer bis zum Einbruch der Dunkelheit aus der Luft bekämpften. Für den heutigen Samstag sind sieben weitere Hubschrauber und vier Löschflugzeuge vorgesehen.
Die Feuerwehren arbeiten mit Hochdruck daran, den Brand einzudämmen, doch die Flammenfront hat bereits einige Schutzstreifen übersprungen, was die Lage weiter verschärft. Deshalb mussten sich einige Einsatzkräfte zurückziehen.
Weitere Unterstützung angefordert
Das Technische Hilfswerk (THW) ist zur Unterstützung ebenfalls im Einsatz. Es übernimmt wichtige logistische Aufgaben wie den Wegebau und die Betankung der Einsatzfahrzeuge. Ein Landeplatz für die Hubschrauber wurde in Elend eingerichtet, während die Löschflugzeuge in Hattorf betankt werden.
Lage bleibt kritisch
Die Lage bleibt weiterhin ernst. Trotz intensiver Bemühungen der Einsatzkräfte sind die Flammen noch nicht unter Kontrolle. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis in den Samstag andauern. Eine neue Lageeinschätzung wird am Samstagvormittag erwartet.