Kreis Holzminden (rus). Die Auswirkungen der Jahrhundertflut im Ahrtal 2021 haben gezeigt, dass eine rechtzeitige und vor allem geeignete Warnung der Bevölkerung Menschenleben retten kann. Bereits ein Jahr vor dieser Katastrophe fand (unabhängig davon) der erste bundesweite Warntag statt und erntete damals viel Kritik. Vor allem die Tatsache, dass an manchen Orten keine Sirenensignale zu hören waren, wurde kritisch wahrgenommen. Gründe hierfür waren, dass Sirenen in einigen Kommunen nach Ende des Kalten Krieges sukzessive abgebaut wurden oder vorhandene Sirenen technisch nicht in der Lage waren, die Signale für die Bevölkerungswarnung und -entwarnung zu senden. Auch in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf sind aktuell keine funktionsfähigen Sirenen vorhanden.

Weiterhin kam es aber auch aufgrund technischer Probleme auch zu einer zeitlich verzögerten Aussendung der Warnmeldung über die vorhandenen Warnsysteme, in dessen Folge auch die angeschlossenen Warn-Apps erst deutlich verspätet warnen konnten Dank des Tests am Warntag konnten diese Schwachstellen im Warnsystem identifiziert und im Nachgang vom Betreiber behoben werden, so dass das Problem in dieser Form nicht wieder auftreten kann.

Der nächste bundesweite Warntag findet am 8. Dezember 2022 statt

An diesem Aktionstag erproben Bund und Länder sowie die teilnehmenden Kreise, kreisfreien Städte und Gemeinden in einer gemeinsamen Übung ihre Warnmittel. Ab 11.00 Uhr aktivieren die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte unterschiedliche Warnmittel wie z.B. Radio und Fernsehen, digitale Stadtanzeigetafeln oder Warn-Apps und sofern vorhanden auch Sirenen.

Auf diese Weise sollen die technischen Abläufe im Fall einer Warnung und auch die Warnmittel selbst auf ihre Funktion und auf mögliche Schwachstellen hin überprüft werden. Der bundesweite Warntag dient weiterhin dem Ziel, die Menschen in Deutschland über die Warnung der Bevölkerung zu informieren und sie damit für Warnungen zu sensibilisieren. Am bundesweiten Warntag wird ab 11.00 Uhr eine Probewarnung in Form eines Warntextes an alle am Modularen Warnsystem (MoWaS) des Bundes angeschlossene Warnmultiplikatoren (z. B. Rundfunksender und App-Server) geschickt.

Die Warnmultiplikatoren versenden die Probewarnung zeitversetzt an Warnmittel wie Fernseher, Radios und Smartphones. Dort können Sie die Warnung dann lesen und/oder hören. Parallel können auf Ebene der Länder, in den teilnehmenden Landkreisen und Kommunen verfügbare kommunale Warnmittel ausgelöst (z. B. Lautsprecherwagen oder Sirenen) werden. Durch Vielzahl und Vielfalt der Warnmittel wird sichergestellt, dass eine Warnung möglichst viele Menschen erreicht. Denn werden bei Ihnen vor Ort beispielsweise keine Sirenen zur Warnung eingesetzt, so gibt es zahlreiche weitere Warnmittel, über die Sie im Gefahrenfall gewarnt werden können. Auch neue und alternative Warnmittel werden kontinuierlich erforscht, entwickelt und eingesetzt.