Hameln (red). Es ist eine Herausforderung, die nur mit starken Verbündeten gelingen kann: „Wir wollen das Weserbergland gemeinsam klimaneutral machen“, fasst Anja Lippmann-Krüger, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur Weserbergland zusammen. Um dieses Ziel zu erreichen initiierte die Klimaschutzagentur vor wenigen Wochen das Bündnis Klimaneutrales Weserbergland 2030. Nun unterzeichnete Lutz Reimann, Geschäftsführer der Hamelner Firma Elektroma, seinen Beitritt zum Bündnis. „Weil wir aus Erfolgsgeschichten lernen können und der Erfahrungsaustausch unter den Bündnispartner:innen essenziell ist, freue ich mich ganz besonders über unser neues Mitglied“, so Lippmann-Krüger.
Reimann arbeitet seit Jahren daran, sein Unternehmen klimaneutral aufzustellen, und ist inzwischen dank seiner großen Photovoltaik-Anlage weit damit vorangeschritten. Durch die Wärmepumpen, mit denen Reimann sein Gebäude heizt und kühlt, benötigt er seine Gasheizung nur noch als Spitzenlastabdeckung. Das Ziel ist es, die Gasheizung komplett zu ersetzen. Reimann interessiert, welche Möglichkeiten das Bündnis aufzeigen kann, um bis dahin die noch anfallende Restmenge an CO2 auszugleichen.
Ein zweiter Bereich, in dem Elektroma derzeit noch CO2 produziert, ist der Fuhrpark mit 60 Fahrzeugen. 15 Fahrzeuge davon sind Elektroautos. Um CO2-neutral zu werden, plant Reimann alle Fahrzeuge durch E-Autos auszutauschen. Für die Installation von 43 neuen Ladepunkten hat der Unternehmer kürzlich eine Landesförderung erhalten. Bis März 2022 soll die Umsetzung erfolgt sein. Reimann plant außerdem einen zentralen Batteriespeicher zu errichten, damit die Autos nachts mit dem Strom aus der eigenen Solaranlage geladen werden können. Mit diesen Schritten will er die CO2-Neutralität auch real erreichen.
„Ich will jedes Jahr durch Investitionen und Maßnahmen mindestens zehn Prozent besser werden“, verdeutlicht Reimann seine Ambitionen. „Absolute Priorität hat für mich dabei, CO2 zu vermeiden und zu reduzieren, das heißt den eigenen Energieverbrauch zu senken und erneuerbare Energien verstärkt einzusetzen. Wenn das nicht ausreicht, werde ich die restlichen CO2-Mengen mit Zertifikaten kompensieren“, kündigt er an. Rhea Schönig, Projektleiterin des Bündnisses, sagt dem Unternehmer dafür ihre Unterstützung zu: „Die Rest-Emissionen werden ausgeglichen und dafür werden Klimaschutzprojekte in der Region und in Entwicklungsländern gefördert. Das organisiert die Klimaschutzagentur Weserbergland“.
Vom Bündnis können gleichermaßen große Firmen wie kleine Vereine, Verwaltungen oder andere Einrichtungen profitieren. „Wir unterstützen genauso Betriebe, die klimaneutral werden möchten und noch gar nicht wissen, wie hoch ihre Treibhausgasbilanz überhaupt ist. Wir analysieren, beraten und zeigen auf, wie klimaneutral gewirtschaftet werden kann“, macht Schöning deutlich.
Reimann betont, dass es nicht nur in der Theorie wirtschaftlich ist, klimaneutral zu arbeiten. „Ich will mit meinen Projekten andere Gewerbebetriebe ermutigen, mitzumachen. Das ist meine Nachricht an andere: Die Investitionen sind alle wirtschaftlich. Stellen sie ihr Unternehmen für die Zukunft noch wirtschaftlicher auf und helfen sie die Welt zu retten.“ Reimann will seine Erfahrung teilen und „unseren Weg zur Klimaneutralität transparent und nachvollziehbar erklären“. „Und dabei hilft das Bündnis“, ergänzt Lippmann-Krüger. „Wir zeigen auf, wie Klimaneutralität gelingen kann und wollen möglichst viele zum Beitritt zu unserem Bündnis mobilisieren. Denn nur, wenn viele mitmachen, wird es auch was.“
Weitere Informationen zum Bündnis und den Ansprechpartnern finden Sie unter: Bündnis klimaneutrales Weserbergland - Klimaschutzagentur Weserbergland