Hameln (red). Nach dem Feuer in den Kampffmeyer-Mühlen in Hameln am vergangenen Mittwoch, konnte die Polizei Hameln den Täter schnell ermitteln. Es handelt sich dabei um einen 23 Jahre alten Mann, der bis gestern in einer hiesigen Obdachlosenunterkunft untergebracht war. Der junge Mann ist kein Unbekannter für die hiesige Polizei. Er fiel zuletzt immer wieder aufgrund diverser Straftaten auf, die er unter dem Einfluss von Alkohol beging. Jetzt hat er zugegeben, das Feuer in den Wesermühlen vorsätzlich gelegt zu haben.
Es war Gemeinschaftsarbeit der Fachkommissariate 1 (Brandsachen) und 6 (Jugendkriminalität), die zur Ermittlung des Täters führte. Aber auch der Einsatz-und Streifendienst hatte einen wichtigen Teil dazu beigetragen. Ermittler waren über eine Vermisstensache auf die Spur des Täters gekommen. Ein 14-Jähriger aus einer örtlichen Jugendhilfeeinrichtung war am Mittwochabend abgängig gemeldet worden. Der Jugendliche war bereits am Mittwochmittag bei einem Polizeieinsatz angetroffen und zurück in die Jugendhilfeeinrichtung gebracht worden. Der 23-Jährige, mit dem er unterwegs war, soll einen Busfahrer angepöbelt haben. Somit bestand der Verdacht, dass der Jugendliche sich erneut bei dem Älteren aufhielt.
Die Unterkunft des 23-Jährigen wurde noch am Abend aufgesucht, es konnte jedoch niemand angetroffen werden. Am Donnerstagmorgen erhielt die Polizei Hameln einen Anruf der Stadt Hameln, dass der 23-Jährige seine Unterkunft verwüstet und Sachschaden angerichtet habe. Der Einsatz- und Streifendienst suchte die Einrichtung daraufhin auf, traf den Randalierer an und brachte ihn zur Dienststelle, wo ihn zunächst Beamte des für Jugendkriminalität zuständigen 6. Fachkommissariat nach dem Aufenthalt des 14-Jährigen befragten. Aus der Befragung wurde schnell eine offizielle Vernehmung, da der 23-Jährige angab, am Abend zuvor zusammen mit dem 14-Jährigen in der Wesermühle gewesen zu sein, wo er eine Zigarettenkippe auf ein Sofa geworfen habe.
Somit ergab sich gegen den Mann ein dringender Tatverdacht der fahrlässigen Brandstiftung. Im Anschluss wurde die Obdachlosenunterkunft erneut, zusammen mit dem 23-Jährigen, aufgesucht. Ein Mitarbeiter der Stadt Hameln erteilte ihm ein Hausverbot und händigte ihm seine persönlichen Gegenstände aus. Der Mann ist damit offiziell ohne festen Wohnsitz. Auf dem Gelände der Unterkunft wurden auch zwei Fahrräder festgestellt, die nach Auskunft weiterer Bewohner dem Weggewiesenen zuzuordnen sind. Ermittlungen ergaben, dass die Fahrräder gestohlen wurden.
Ein Bewohner der Unterkunft gab den Beamten einen Hinweis auf den möglichen Aufenthaltsort des noch immer abgängigen 14-Jährigen. Dieser konnte wenig später durch Polizeibeamte angetroffen und in Gewahrsam genommen werden. Der Jugendliche wurde durch Mitarbeiter des FK 6 befragt. Er gab an, dass der Brand in den Wesermühlen durch den 23-Jährigen vorsätzlich gelegt worden sei. Er habe mit einem Sturmfeuerzeug Vorhänge angezündet und sich dabei von dem 14-Jährigen fotografieren lassen. Aufgrund dieser Angaben wurde der 23-Jährige im Anschluss erneut vernommen. Dieses Mal durch Beamte des 1. Fachkommissariats. Sein Handy wurde mit seinem Einverständnis eingesehen. Ein gelöschtes Video konnte wiederhergestellt werden, auf dem zu sehen war, wie der Mann das Feuer legt. Somit wurde aus dem dringenden Tatverdacht der fahrlässigen Brandstiftung, der dringende Tatverdacht einer vorsätzlichen Brandstiftung. Der Tatverdächtige wurde festgenommen. Er hab die vorsätzliche Brandlegung in seiner Vernehmung zu. Der Mann wird auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover im Laufe des heutigen Tages einem Richter vorgeführt. Es wird nachberichtet, ob der 23-Jährige einen Haftbefehl erhält. Der 14-Jährige wurde nach Beendigung aller Maßnahmen zurück in die Jugendhilfeeinrichtung gebracht.