Mittwoch, 17. Dezember 2025 Mediadaten Fankurve
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Landrat Dirk Adomat kritisiert die geplante Beendigung der Physiotherapieausbildung an der Elisabeth-Selbert-Schule und fordert mehr Transparenz vom Land.

Hameln (red). Kurz vor Weihnachten hat der Landkreis Hameln-Pyrmont eine Entscheidung aus dem Niedersächsischen Kultusministerium erreicht, die für große Enttäuschung sorgt. Demnach soll der Bildungsgang „Physiotherapie“ an der Elisabeth-Selbert-Schule in Hameln beendet werden.

Zur Begründung teilte das Ministerium mit, dass der Schulversuch auf Grundlage einer Evaluation nach sorgfältiger Abwägung auslaufen solle. Aus Sicht des Landkreises bleibt diese Begründung jedoch unzureichend und wenig transparent.

Landrat Dirk Adomat zeigte sich enttäuscht, zugleich aber auch kämpferisch. Nach seiner Einschätzung verbaue die Entscheidung die Möglichkeit, dem bestehenden Fachkräftemangel im Bereich der Physiotherapie nachhaltig entgegenzuwirken. Insbesondere die angeblich vorgenommene Abwägung werfe Fragen auf. Unklar sei, welche Argumente schwerer gewogen hätten als die Stärkung eines der am stärksten vom Fachkräftemangel betroffenen Gesundheitsberufe.

Der Landrat forderte das Land auf, die Entscheidung nachvollziehbar zu erläutern. Dies sei nicht nur gegenüber den Lehrkräften und den Schülerinnen und Schülern notwendig, sondern auch gegenüber Kooperationspartnern wie Praxen und Kliniken sowie den Menschen, die täglich auf physiotherapeutische Behandlungen angewiesen seien.

Die Absolventinnen und Absolventen der Elisabeth-Selbert-Schule verfügten über fundiertes theoretisches Wissen und ausgeprägte praktische Kompetenzen und seien damit gut auf die Arbeit in interdisziplinären Teams der regionalen Gesundheitsversorgung vorbereitet. Ein besonderer Vorteil des Standorts liege in der breiten Ausrichtung der Schule als schulisches Gesundheitszentrum. Die Bereiche Physiotherapie, Ergotherapie, generalistische Pflege, Pflegeassistenz sowie medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte seien eng miteinander verzahnt und arbeiteten in gemeinsamen Projekten zusammen.

Ergänzt werde die Ausbildung durch ein multiprofessionelles Team, das die Auszubildenden während der gesamten Ausbildungszeit begleite. Dazu gehörten Lernprozessbegleitung, Beratung sowie individuelle Sprachförderung. Durch die enge Verzahnung mit der schulischen Berufsorientierung lernten die Schülerinnen und Schüler frühzeitig regionale Einrichtungen und potenzielle Arbeitgeber kennen.

Der Erfolg dieses Konzepts zeige sich auch in Zahlen. Alle 28 Absolventinnen und Absolventen der vergangenen beiden Jahrgänge seien von regionalen Einrichtungen übernommen worden. Damit leiste die Elisabeth-Selbert-Schule einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Gesundheitsversorgung im Landkreis Hameln-Pyrmont.

Ein zentraler Baustein sei zudem die enge Zusammenarbeit mit heimischen Praxen und Kliniken, die die wohnortnahe praktische Ausbildung sicherstellten und regelmäßig die hohe Qualität der schulischen Vorbereitung bestätigten. Die Schule greife dabei auf langjährige Erfahrung in der Organisation von Gesundheitsausbildungen zurück, insbesondere in der Pflege und der Ergotherapie.

Für den Landkreis Hameln-Pyrmont als Schulträger, die Schulleitung sowie alle Kooperationspartner steht daher fest, dass die Physiotherapieausbildung an der Elisabeth-Selbert-Schule eine zentrale Säule der regionalen Gesundheitsversorgung darstellt. Ziel sei es, diesen Bildungsgang zu erhalten.

Foto: Landkreis Hameln-Pyrmont

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