Montag, 31. März 2025 Mediadaten Fankurve
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Coppenbrügge (red). Wie Fachkräftesicherung in Zeiten von Arbeitskräftemangel auch gelingen kann, zeigt das Beispiel von Vladyslav Liakhov und dem Dachdeckerbetrieb Vönöky aus Coppenbrügge. Der 27-jährige Ukrainer floh vor knapp drei Jahren aus Charkiw nach Deutschland und hat mittlerweile eine Umschulung zum Dachdecker begonnen – gefördert durch die Agentur für Arbeit Hameln und unterstützt von einem engagierten Ausbildungsbetrieb.

Seit August 2024 macht Liakhov eine zweijährige Umschulung zum Dachdecker, nachdem er zuvor ein Jahr als Helfer im Betrieb von Dachdeckermeister Ralf Vönöky gearbeitet hatte. Dieser ist voll des Lobes über seinen Auszubildenden: „Er ist immer pünktlich, nie krank und kommt bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit. Dieser Einsatz ist bewundernswert.“

Möglich wurde die berufliche Neuorientierung durch den gemeinsamen Arbeitgeber-Service (AG-S) der Agentur für Arbeit Hameln und des Jobcenters Hameln-Pyrmont. Nachdem Liakhov grundlegende Deutschkenntnisse erworben hatte, vermittelte der AG-S eine passende Stelle in Coppenbrügge-Marienau – in unmittelbarer Nähe zu seinem Wohnort, was für den noch führerscheinlosen jungen Mann ein entscheidender Faktor war.

„In der Ukraine hatte ich eine Ausbildung im Malerbereich, aber die war hier nicht anerkannt. Ich wollte gerne handwerklich arbeiten – vor allem dort, wo ich mit dem Fahrrad hinkomme“, erklärt Liakhov. Die Stelle als Dachdeckerhelfer bei Vönöky erwies sich als idealer Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt.

Anette Lindert vom AG-S berät regionale Betriebe im Bereich Beschäftigtenqualifizierung und war maßgeblich daran beteiligt, den nächsten Schritt zu ermöglichen: „Wenn sich zeigt, dass eine berufliche Perspektive vorhanden ist, fragen wir gezielt nach, ob eine Umschulung denkbar ist. Das ist unser Beitrag zur Fachkräftesicherung im Handwerk.“

Dank gezielter Beratung und finanzieller Förderung durch die Arbeitsagentur konnte die Umschulung zum 1. August 2024 starten. Liakhov erhält zudem Nachhilfe in Deutsch, um sich auch in der Berufsschule weiter verbessern zu können. Die Unterstützung kommt unter anderem von einer privaten Initiative.

Auch Ralf Vönöky ist überzeugt vom eingeschlagenen Weg: „Wenn der Wille auf beiden Seiten da ist, findet man gemeinsam einen Weg. Ich würde es jederzeit wieder tun.“

Das Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie Integration und Fachkräftesicherung Hand in Hand gehen können – mit Engagement, gegenseitigem Vertrauen und Unterstützung durch staatliche Stellen.

Foto: Agentur für Arbeit

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