Hameln-Pyrmont (red). Der Deutsche Wetterdienst wird nach eigenen Angaben voraussichtlich für den 27. Juni 2024 die erste Hitzewarnung des Jahres für den Landkreis Hameln-Pyrmont ausgeben. Es ist eine starke Wärmebelastung zu erwarten. Das bedeutet, dass am frühen Nachmittag gefühlte Temperaturen von über 32 °C erwartet werden. „Als weiteres Kriterium einer Warnung wird die nächtliche Temperatur von Innenräumen herangezogen. Denn bleibt die Nacht zu warm, verschlechtert sich die Schlafqualität. Durch diese zusätzliche Belastung wird die Hitze tagsüber schlechter verkraftet.“ (DWD) Derartig große Hitze belastet den Körper und kann laut Niedersächsischem Landesgesundheitsamt (NLGA) Flüssigkeitsmangel, eine Verschlimmerung bestehender Krankheiten, einen sogenannten Sonnenstich oder einen Hitzschlag zur Folge haben. Neben der Vermeidung direkter Sonneneinstrahlung gibt es einige Grundregeln, die beachtet werden sollten, um die Tage gesund zu überstehen.
„Trinken Sie vor allem ausreichend und regelmäßig“, rät Jaqueline Eigl vom Gesundheitsamt, „durch das vermehrte Schwitzen, verliert der Körper Flüssigkeit. Diese muss ihm in ausreichendem Maß zurückgegeben werden“. Da der Körper mit dem Schweiß auch Mineralstoffe ausscheidet, bietet sich Mineralwasser an, auch gut in Kombination mit Fruchtsäften als Schorle (Mischverhältnis: 3 Teile Wasser zu 1 Teil Saft). Auf ein kühles Bier sollte allerdings verzichtet werden, da der Alkohol dem Körper langfristig zusätzlich Wasser entzieht, so das Umweltbundesamt. Sehr kalte Getränke können laut Deutscher Herzstiftung zudem Magenbeschwerden hervorrufen und müssen vom Körper für die Verdauung aufgeheizt werden, was eine zusätzliche Belastung darstellt. Ebenfalls eine Belastung für den Körper sind heiße, fettige Mahlzeiten. Mehrere kleine Portionen leichter Kost anstatt drei großer Mahlzeiten sind zu bevorzugen. Wassereiche Obst- und Gemüsesorten, wie Melonen, Gurken und Tomaten, helfen dabei zusätzlich den Wasser- und Mineralstoffhaushalt auszugleichen. Für eine Abkühlung von außen eignen sich zudem kühle Duschen und ein kühles (Fuß-)Bad.
Insbesondere nachmittags in der heißesten Tageszeit empfiehlt das NLGA, nicht direkt in die Sonne zu gehen und körperliche Aktivitäten lieber auf die frühen Morgenstunden zu verschieben. Die Morgen- und Abendstunden eignen sich nicht nur für die Bewegung, sondern auch zum Lüften der Wohnung, sofern die Außentemperatur niedriger ist, als die Temperatur innerhalb der Wohnung. Tagsüber sollten Fenster und Türen am besten geschlossen bleiben und die Wohnung durch Jalousien, Rollläden oder Gardinen abgedunkelt werden.
Kinder und Tiere gehören während dieser Hitze nicht ins Auto, denn auch ein leicht geöffnetes Fenster verhindert nicht den Hitzestau, der sich in einem geschlossenen Wagen bildet und lebensgefährlich werden kann.
Für alle, die es dennoch nach draußen zieht, empfiehlt sich helle, luftige Kleidung, die eine Luftzirkulation am Körper ermöglicht, sodass sich keine Hitze anstauen kann. Bitte an Kopfbedeckung und Sonnencreme denken, um einen Sonnenstich und Sonnenbrand zu vermeiden.
Vor allem ältere Menschen und Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in diesen Tagen besonders gefährdet. Kreislaufbeschwerden, Muskelkrämpfe, Bauchkrämpfe, Erschöpfungs- oder Schwächegefühl, ein ungewohntes Unruhegefühl sind laut NLGA als Warnzeichen unbedingt ernst zu nehmen.
„Sollten Sie bei sich oder anderen Menschen diese Beschwerden feststellen, kontaktieren Sie einen Arzt oder den hausärztlichen Notdienst unter der Rufnummer 116117. Kommt es zu unstillbarem Erbrechen, Fieber, Krampfanfällen, Halluzinationen oder Bewusstlosigkeit, rufen Sie umgehend den Rettungsdienst unter 112“, so Eigl.
Laut Umweltbundesamt steigt die Anzahl an Hitzetagen in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. „Klimamodellierungen zeigen, dass in Deutschland zukünftig mit länger anhaltenden Hitzeperioden und somit einer steigenden Anzahl heißer Tage zu rechnen ist.“ (DWD) Um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich Hitze auf die Gesundheit und das Verhalten der Menschen im Landkreis Hameln-Pyrmont auswirken und daraus Handlungsansätze abzuleiten, startet die Gesundheitsregion Hameln-Pyrmont ab Mitte Juli erneut eine Bevölkerungsumfrage. Alle weiteren Informationen zur Teilnahme und der Befragung sind ab Juli auf der Homepage des Landkreises (www.hameln-pyrmont.de) und der Gesundheitsregion Hameln-Pyrmont (www.gesundheitsregion.hameln-pyrmont.de) zu finden.
Foto: Landkreis Hameln-Pyrmont