Hameln (red). Gemeinschaftliche Pressemitteilung der PI Hameln-Pyrmont/ Holzminden, des Landkreises Hameln-Pyrmont, der Stadt Hameln, der Stadtwerke Hameln Weserbergland, der Bundespolizeiinspektion Hannover und der Verkehrsgesellschaft Hameln-Pyrmont
In der vergangenen Woche trafen sich Vertreter des Landkreises Hameln-Pyrmont, der Stadt Hameln, der Stadtwerke Hameln Weserbergland, der Verkehrsgesellschaft Hameln-Pyrmont, der Bundespolizeiinspektion Hannover und der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/ Holzminden auf Einladung des Inspektionsleiters Matthias Kinzel zu einem gemeinsamen Netzwerktreffen zum Thema "Sicherheit am Hamelner Bahnhof". An der Veranstaltung nahm ebenfalls Oberbürgermeister Griese teil.
Am Hamelner Bahnhof kam es in den vergangenen Monaten immer häufiger zu Gewaltstraftaten durch Jugendliche, wie zuletzt in der Silvesternacht. Im Weiteren geriet der Bahnhof aufgrund von mangelnder Sauberkeit in die Kritik. Vandalismus und Verschmutzung hatten sich hier zuletzt noch einmal deutlich durch Mutwilligkeit der sich im und am Bahnhof aufhaltenden verschiedenen Personengruppen verschärft, so die Erfahrung der Stadtwerke. Das Ziel dieses Netzwerktreffens bestand in der Erarbeitung eines gemeinsamen Maßnahmenkonzeptes, um die Sicherheit am Hamelner Bahnhof zu gewährleisten und den Bürgerinnen und Bürgern eine angenehme Zeit am Hamelner Bahnhof zu ermöglichen. Zunächst stellte der Leiter des Fachkommissariats für Jugendsachen Polizeioberkommissar Marvin Klaß das polizeiliche Lagebild dar. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere die Anzahl an Straftaten am Bahnhofsvorplatz und im Bahnhofsgebäude im Bereich der Rohheitsdelikte im vergangenen halben Jahr gestiegen ist. Bei den Täterinnen und Tätern handelt es sich zumeist um Jugendliche und Heranwachsende, die sich am späten Nachmittag oder nach Schulschluss am Bahnhofsvorplatz, im Bahnhofsgebäude und im angrenzenden Parkhaus aufhalten. Gemeinsam verständigten sich die Vertreter der anwesenden Behörden darauf, den Bereich des Hamelner Bahnhofs aufgrund der Entwicklung als "Gefährlichen Ort" nach dem Niedersächsischen Polizeigesetz einzustufen. Dies ermöglicht der Polizei und dem Ordnungsamt weiterführende Maßnahmen durchzuführen. Im Bereich des "Gefährlichen Ortes" können Personen anlassunabhängig zur Identifizierung angehalten und kontrolliert werden. Zudem sind Durchsuchungen der Personen und ihrer mitgeführten Sachen möglich. Die Einstufung ist erfolgt, da hinreichende Tatsachen dafür bekannt sind, dass am betroffenen Ort vermehrt Straftaten von erheblicher Bedeutung verabredet, vorbereitet oder verübt werden. Der "Gefährliche Ort" umfasst räumlich den Bahnhofsvorplatz, das Bahnhofsgebäude, das angrenzende Parkhaus, Teilabschnitte der Kreuzstraße, Südstraße und des Hastenbecker Weges in Hameln.
Bei dem Eigentümer des Bahnhofsgebäudes und des Parkhauses handelt es sich um die Stadtwerke Hameln Weserbergland. Die Stadtwerke weiten in beiden Objekten die Überwachung und Aufzeichnung per Videokamera aus, auch der Sicherheitsdienst wird verstärkt sieben Tage in der Woche im Bahnhof für die Sicherheit vor Ort im Einsatz sein. Darüber hinaus wird die Hausordnung erweitert: der Aufenthalt im Bahnhof und auch im Parkhaus wird nun ausschließlich Personen mit gültigem Bahn- oder Parkticket vorbehalten sowie natürlich den Besuchern der Shops und Einrichtungen sein. Eine entsprechende Beschilderung vor Ort wird darauf hinweisen. Alle Beteiligten sprachen sich für eine Ausweitung der Videoüberwachung auf den öffentlichen Raum des Bahnhofsvorplatzes aus. Die Prüfung der rechtlichen Voraussetzung sowie die Analyse einer möglichen Umsetzung dauert an. Um eine Verlagerung der Problematik zu vermeiden, planen die Stadt Hameln und der Landkreis Hameln-Pyrmont weitere Angebote für Jugendliche und deren Eltern einzurichten.